Rassismus am Arbeitsplatz: US-Bundesbehörde verklagt Tesla

Erneut klagt eine US-Behörde gegen Tesla, weil das Unternehmen angeblich zu wenig gegen Rassismus am Arbeitsplatz unternimmt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen

(Bild: United Steel Workers)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Bundesbehörde EEOC geht wegen Rassismus im Werk im kalifornischen Fremont gegen den Elektroauto-Hersteller Tesla vor. Seit mindestens 2015 würden schwarze Mitarbeiter in dem Werk auf vielfältige Weise mit rassistischen Beleidigungen konfrontiert, hat die für Diskriminierung an Arbeitsplätzen zuständige Equal Employment Opportunity Commission festgestellt. Da Tesla nicht konsequent dagegen vorgegangen sei, klagt die Behörde auf Basis des Civil Rights Act von 1964 vor dem Bundesbezirksgericht von Nordkalifornien auf Unterlassung und Schadenersatz sowie Nachzahlung entgangener Löhne für die betroffenen Mitarbeiter (4:23-cv-04984).

Die betroffenen Mitarbeiter würden verbal rassistisch beschimpft und beleidigt, feindselig behandelt. Schwarze Mitarbeiter stießen auf Graffitis mit dem N-Wort, mit Hakenkreuzen und Drohungen, auf Schreibtischen, in Umkleidekabinen, in Aufzügen und auch auf neuen Fahrzeugen, die vom Band rollten. Mitarbeiter, die sich bei leitenden Mitarbeitern darüber beschwerten, seien benachteiligt, an ungünstigere Arbeitsplätze versetzt oder gar gefeuert worden.

Abschnitt VII des Civil Rights Act verbietet die Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht und nationaler Herkunft. Wenn Arbeitgeber Kenntnis von solchen Vorfällen erlangen, müssen sie sofort darauf reagieren. Das sei nicht geschehen, schreibt die EEOC, auch nachdem sie mit Tesla verhandelt habe.

Die Vorwürfe der EEOC sind nicht die ersten, die wegen vermutlichen Rassismus im Tesla-Werk von Fremont laut wurden. Im Februar 2022 ging die kalifornische Bürgerrechtsbehörde Department of Fair Employment and Housing vor Gericht und fordert ebenfalls Schadenersatz und Nachzahlung entgangener Löhne. Seinerzeit antwortete Tesla in seinem Weblog, "ein Unternehmen wie Tesla anzugreifen, das Kalifornien so viel Gutes getan hat, sollte nicht das vorrangige Ziel einer staatlichen Behörde mit Staatsanwaltschaft sein".

(anw)