Samsung: Eher kein Galaxy Note 21, aber vielleicht nächstes Jahr wieder​

Der südkoreanische Konzern tritt den Spekulationen über das Aus der beliebten Smartphone-Reihe entgegen. 2021 wird es aber wohl kein Galaxy Note mehr geben.​

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Das bisher letzte seiner Art: Samsung Galaxy Note 20 Ultra mit S-Pen.

(Bild: c't/sht)

Lesezeit: 3 Min.

Samsung wird im Coronajahr 2021 wohl kein neues Modell seiner Galaxy-Note-Reihe vorstellen. Angesichts der Lieferengpässe auf dem Halbleitermarkt dürfte es schwierig werden, im zweiten Halbjahr ein weiteres Flaggschiff-Smartphone auf den Markt zu bringen, erklärte Co-CEO Koh Dong-jin am Mittwoch im Rahmen der Aktionärsversammlung des Konzerns in Seoul. "Zwei Flaggschiffe in einem Jahr könnten sich als Belastung herausstellen", sagte Koh.

Samsung bring üblicherweise zwei Spitzensmartphones im Jahr auf den Markt. Das aktuelle Modell der Galaxy-S-Serie erscheint in der Regel im Frühjahr zur Mobilfunkmesse MWC. Im Spätsommer folgt dann normalerweise das neue Galaxy Note, dessen Debüt Samsung gerne im Umfeld der IFA in Berlin feiert. Im Februar erschien das Galaxy S21 in drei Modellvarianten, auf ein Note 21 werden die Fans der Phablet-Reihe aber wohl vergeblich warten.

Zuvor hatte es zahlreiche Spekulationen gegeben, Samsung könnte sich ganz von der Note-Serie verabschieden und ganz auf S-Klasse und Falt-Handys konzentrieren. Die Gerüchte wurden dann im Frühjahr auch dadurch angefacht, dass Samsungs aktuelles Spitzenmodell S21 Ultra einen Eingabestift unterstützt – das war bisher den Notes vorbehalten. Zudem gab es laut Insidern in der Lieferkette noch keine Anzeichen für ein neues Note 21.

Nun räumt "DJ" Koh zwar weitgehend ein, dass das Note in diesem Jahr wohl ausfällt. Allerdings tritt Samsung den Gerüchten entgegen, das Aus der Serie sei beschlossene Sache. "Die Zeitplanung für die Markteinführung mag sich ändern", sagte Koh. "Aber wir streben an, im nächsten Jahr ein Note-Modell herauszubringen." Ein Samsung-Sprecher hat das gegenüber US-Medien noch einmal bestätigt.

Samsung gehört zwar selbst zu den großen Chipherstellern auf dem Markt, ist für seine Smartphones aber auch auf Halbleiter von anderen Herstellern angewiesen. Nur ein Teil der für den Weltmarkt produzierten Flaggschiffe laufen mit dem hauseigenen Exynos-SoC. In den Samsung-Smartphones, die in den USA verkauft werden, steckt der jeweils aktuelle Spitzen-Snapdragon von US-Hersteller Qualcomm – und auch der hat Lieferschwierigkeiten.

Doch sind von den aktuellen Lieferengpässen nicht nur die Hauptprozessoren betroffen, auch andere wichtige Komponenten werden langsam knapp – und damit teurer. Auch die Produktion von Funk-Chips und Bauteilen fürs Energiemanagement sind betroffen. Damit greift die Chip-Knappheit, unter der die Autoindustrie seit einiger Zeit leidet, nun wie erwartet auch auf andere Branchen über.

Hintergrund sind ausgelastete Produktionskapazitäten bei Halbleiterherstellern. Die Autoindustrie hatte wegen der Corona-Krise Bestellungen storniert und kann nun nicht wieder hochfahren, weil die Chiphersteller wegen der komplexen Prozesse und langen Lieferketten nicht kurzfristig Kapazitäten bereitstellen können.

(vbr)