Samsung Galaxy FE: Fan Edition sorgt für gemischte Gefühle

Mit Samsungs FE-Reihe kommen leicht abgespeckte Geräte zu etwas günstigeren Preisen auf den Markt. Manches Detail, vor allem aber das Timing irritiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

Samsung Galaxy S23 FE

(Bild: heise online/sht)

Lesezeit: 5 Min.

Ein Smartphone, zwei Tablets und ein paar Kopfhörer: Das ist die Galaxy-FE-Familie von Samsung. FE, das stand früher für “Fan Edition”, und auch wenn Samsung es nun bei den beiden Buchstaben belässt, sollen die neuen Geräte doch die Fans erfreuen. Vor allem beim S23 FE sind da allerdings Zweifel angebracht.

Das FE-Modell des S23 komplettiert die Serie, die bislang aus Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra besteht. Das Smartphone soll sich etwas unterhalb des Luxus-Segments einordnen und die Brücke zur deutlich günstigeren Galaxy-A-Klasse schlagen. An sich eine gute Idee, und die generellen Zutaten wie lange Updategarantie, Triple-Kamera, gleich viel Speicherplatz wie bei den High-End-Modellen und hochwertige Materialien sind an Bord.

Beim Ausprobieren fällt auf: Das Display des Galaxy S23 FE liegt zwar mit einer Diagonale von 6,4 Zoll genau zwischen den 6,1 Zoll des S23 und den 6,6 Zoll des S23+. Trotzdem ist das FE-Modell sogar ein klein wenig größer als das S23+, weil dessen Displayränder schmaler sind. Man bekommt hier also ein Gerät mit kleinerem Bildschirm, das jedoch nicht handlicher ist. Noch dazu hat es den Exynos 2200 statt des Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy im Bauch und ist damit in Sachen Rechen- und Grafikleistung unterlegen.

Das Galaxy S23 FE ist ein schönes Telefon, die Verarbeitung der Vorseriengeräte ist ausgezeichnet, die Farben schick und das Design stimmig. Schade bloß, dass man es in Europa erst im Frühjahr 2024 kaufen kann, während es in den USA bereits in den Läden liegt. Und das ist der große Pferdefuß: Schon Mitte Januar ist mit der Präsentation des Galaxy S24 zu rechnen. Wenn “Frühjahr 2024” also nicht “Anfang Januar” bedeutet, kommt ein S23-Modell nach dem S24 auf den Markt. Nimmt man die Preise früherer FE-Smartphones und des S23 FE in den USA als Grundlage, dürfte es kaum günstiger als rund 650 Euro werden, eher sogar ein wenig teurer. Schon jetzt bekommt man für dieses Geld manchmal ein technisch besseres Galaxy S23, spätestens mit der Präsentation des Nachfolgers wird dessen Preis noch einmal absacken. Da bleiben wenig Argumente für die Fan Edition.

Samsung Galaxy FE (16 Bilder)

Das Samsung Galaxy S23 FE kommt in vielen Farben. (Bild: heise online/sht)

Schon sinnvoller erscheinen da die Tablets, die Samsung bereits jetzt zu Preisen zwischen 529 und 899 Euro verkauft. Das Galaxy Tab S9 FE und Tab S9+ FE gleichen äußerlich ihren größeren und teureren Brüdern bis aufs Haar, mit zwei klaren Downgrades im Inneren. Der Exynos-1380-Chip kann dem Snapdragon der teureren Modelle nicht das Wasser reichen, dazu hat Samsung günstigere LCD-Bildschirme statt der hochwertigen OLED-Panels eingebaut.

Beim ersten Ausprobieren gefallen jedoch auch die Screens in den FE-Tablets mit satten Farben und ordentlichen Kontrasten. Die Blickwinkelstabilität ist hier schwächer, doch wer alleine und nicht mit mehreren Personen vor dem Tablet sitzt, sollte damit leben können. Und der Prozessor mag schwächer sein, seine Leistung ist aber trotzdem mehr als ausreichend für die meisten Aufgaben, die an einem Android-Tablet anfallen. Auch für Samsung DeX reicht die Power. Zusammen mit den gleichen Hüllen, teils mit Tastatur und Touchpad, und dem S Pen aus den High-End-Tablets sollte es sich damit unterwegs auch arbeiten lassen. Wer die Preise der S9-Tablets scheut, aber bessere Technik als bei den Galaxy-A-Tablets sucht, sollte die FE-Modelle zumindest im Blick haben.

Die Fan-Familie komplett machen die Galaxy Buds FE, ein paar In-Ear-Kopfhörer für 109 Euro, schon bald zu zweistelligen Preisen erhältlich. Bereits jetzt bietet Samsung sie im Doppelpack für 199 Euro an. Dafür sind sie sehr ordentlich ausgestattet, sie verfügen über ANC und Transparenzemodus, besitzen drei Mikrofone und sollen mit einer Akkuladung zwischen sechs und achteinhalb Stunden Laufzeit schaffen, je nach ANC-Nutzung. Der Klang bei einer kurzen Hörprobe gefällt mit sattem Bass, der sich bei hoher Lautstärke allerdings hier und da überschlägt. Anders als bei den hochpreisigeren Samsung-In-Ears lädt das Case nicht induktiv, sondern ausschließlich per Kabel. Die Gummifinnen, die die Kopfhörer beim Sport fest im Ohr halten sollen, lassen sich für mehr Tragekomfort entfernen. Insgesamt auf den ersten Blick, aber ohne handfeste Testergebnisse, ein sehr ordentliches Gesamtpaket für diesen Preis.

Als Zugabe ohne FE-Kürzel schiebt Samsung die Galaxy SmartTags 2 nach, Bluetooth-Tracker mit UWB-Ortung für den Nahbereich. Die knapp 40 Euro teuren Tracker beziehen ihren Strom aus wechselbaren Knopfzellen, die im normalen Modus 500 Tage halten sollen. Im Energiesparmodus ohne Tonausgabe und mit reduzierter Ping-Frequenz sollen 700 Tage möglich sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(sht)