Satelliten-Internet: SpaceX kündigt Starlink-Technik Starshield fürs Militär an

Bislang hat SpaceX das Satelliten-Internet Starlink für die zivile Nutzung beworben. Nun wurde ein Bereich für Staaten vorgestellt. Viele Details gibt es nicht.

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(Bild: SpaceX)

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Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat mit Starshield einen neuen Geschäftsbereich für sein Satelliteninternet Starlink vorgestellt. Auf der zugehörigen Website heißt es, anders als Starlink sei die neue Technik für die Bemühungen zur nationalen Sicherheit ausgelegt, also beispielsweise für das Militär gedacht. Am Anfang gehe es um drei Bereiche: Erdbeobachtung, Kommunikation und gebuchte Nutzlasten. SpaceX verspricht den staatlichen Kunden besonders hohe Sicherheit, modulares Design und Interoperabilität. Vieles bleibt aber noch unbeantwortet, unter anderem auch die Frage, ob die ersten zugehörigen Satelliten bereits gestartet wurden.

SpaceX verweist auf der Webseite darauf, dass man bereits unter Beweis gestellt habe, dass man komplette Systeme anbieten könne – von den Raketen bis zur Empfangstechnik. Darüber hinaus könne man in großem Umfang und mit "nie dagewesener Geschwindigkeit" Technik ins All bringen. Interessant ist vor allem der Verweis auf die Interoperabilität der Technik, laut SpaceX seien nur die Starlink-Satelliten in der Lage in großem Umfang per Laser miteinander zu kommunizieren. Die Technik könne bei Starshield dazu benutzt werden, nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Satellitennetzen Daten auszutauschen. Daran arbeitet etwa die US-Forschungseinrichtung Darpa. SpaceX wirbt jetzt dafür, dass die eigene Technik dafür bereit ist.

SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, weit über 2000 aktive Satelliten binden inzwischen Nordamerika, Europa sowie weite Teile Südamerikas, Japan und Australien an. Künftig sollen 30.000 Satelliten angeblich vor allem Regionen einen schnellen Internetzugang bieten, die über konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind. Zuletzt gab es aber vor allem auch Berichte über Airlines und schließlich auch einen Kreuzfahrtkonzern, die sich den Dienst für ihre Kunden und Kundinnen sichern.

Viel Aufmerksamkeit hat in den vergangenen Monaten der Einsatz von Starlink in der Ukraine bekommen, dort kommt darüber nicht nur die Zivilbevölkerung ins Internet, sondern auch das Militär an der Front. SpaceX-Chef Elon Musk hatte dann bei Regierungen in Europa und Nordamerika Besorgnis ausgelöst, als er eine Einschränkung des Einsatzes angedeutet hat. Wie Starshield jetzt aufgenommen wird, wird sich zeigen. Der strategisch wichtige Einsatz von Starlink in der Ukraine war weltweit mit großer Aufmerksamkeit beobachtet worden, in China gibt es Planspiele zu Atomangriffen auf die Infrastruktur, aus Russland kommt immer wieder scharfe Kritik.

(mho)