Playstation-Entlassungen: Naughty Dog, Insomniac und Guerilla betroffen

Sony entlässt 900 Mitarbeiter – auch bei namhaften Studios. VR-Entwickler sind besonders schwer betroffen.

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(Bild: Ksjundra07/Shutterstock.com)

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Auch bei Sony müssen zahlreiche Spieleentwickler gehen: 900 Angestellte verlieren ihren Job, teilte der Playstation-Hersteller am Dienstag mit. Das entspreche 8 Prozent der Belegschaft.

"Die Branche hat sich enorm verändert, und wir müssen uns auf die Zukunft vorbereiten, die vor uns liegt", schreibt Jim Ryan, der noch amtierende Präsident von Sony Interactive Entertainment, in einer Mitteilung. Ryan will seinen Job zum April aufgeben, gab er bereits im vergangenen Jahr bekannt.

Von den Stellenstreichungen sind laut Bloomberg auch namhafte Entwicklerstudios wie Naughty Dog ("Uncharted", "The Last of Us"), Insomniac ("Marvel's Spider-Man") und Guerilla Games ("Horizon Forbidden West") betroffen. Beim VR-Entwicklerstudio Firesprite ("Astro's Playroom"), das Sony 2021 gekauft hat, werden ebenfalls Stellen gestrichen. Das Britische London Studio, das in der Vergangenheit ebenfalls VR-Spiele entwickelt hat, wird komplett geschlossen.

Zuletzt hat Sony seine Prognose für sein Spielegeschäft gesenkt: Wegen enttäuschender Verkaufszahlen der PS5 erwartet das japanische Unternehmen für das Fiskaljahr geringere Einnahmen in seinem Kerngeschäft. Im dritten Geschäftsquartal, das im Dezember endete, wurde die Playstation 5 etwa 8,2 Millionen Mal verkauft. Verglichen zum Vorjahr stiegen die Verkäufe um 15 Prozent und damit nicht stark genug, um den Erwartungen gerecht zu werden. Die PS5 hat Sonys Ziel im Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft um 1 Million verkaufte Einheiten verpasst. Die Gesamtverkaufszahlen der PS5 liegen damit bei knapp 55 Millionen.

Während die Hardware schwächelte, blickt Sonys Playstation-Sparte auf ein starkes Spielequartal zurück. Das vergangene Quartal profitierte vom Release von "Marvel's Spider-Man 2": Das Actionspiel mit zwei spielbaren Spider-Männern kam Mitte Oktober in den Handel und verkaufte sich bis heute 10 Millionen Mal. Insgesamt konnte Sony im vergangenen Quartal einen Umsatz von umgerechnet rund 23 Milliarden Euro erwirtschaften. Den Betriebsgewinn bezifferte das Unternehmen auf umgerechnet knapp 2,9 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Playstation-Konsolen und Spielen stieg um 16 Prozent auf umgerechnet knapp 8,9 Milliarden Euro.

Im kommenden Fiskaljahr bis März 2025 könnten sich die Spieleverkäufe aber verlangsamen, warnte Sony bei der Bekanntgabe seiner jüngsten Geschäftszahlen. Neue Titel innerhalb der bekannten Marken sind laut Sony im kommenden Jahr nicht zu erwarten.

Tausende Angestellte von Spieleentwicklerstudios haben allein in diesem Jahr ihre Jobs verloren. Zuletzt musste auch Sony-Konkurrent Microsoft massiv Stellen streichen: 1900 Personen müssen bei Activision Blizzard, Zenimax und anderen Entwicklerstudio gehen – das entspricht ebenfalls 8 Prozent der Belegschaft.

Zuvor hatte auch Riot Games angekündigt, 11 Prozent der Belegschaft entlassen zu wollen. Stellenstreichungen gab es im vergangenen Jahr zudem bei EA, Epic Games und Unity.

(dahe)