Spekulationen um Mikro-LED bei Apple: Alles nicht so wild?

Hat Apple sein Mikro-LED-Projekt für erste Gerätebildschirme beendet oder nicht? Der Konzern sagt wie üblich nichts, doch die Spekulationen kochen hoch.

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Apple Watch Ultra

Die Apple Watch Ultra könnte die erste Baureihe der Apple Watch werden, die das neue Display bekommt.

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Schon seit mehreren Jahren arbeitet Apple an der Mikro-LED-Technik. Diese soll Displays hervorbringen, die ein Bild mit hoher Leuchtkraft bieten und zugleich dünner und stromsparender sind. Erste Geräte, die sie nutzen, sollten eigentlich Modelle der Apple-Watch-Baureihe sein, die derzeit OLEDs nutzen, also organische Leuchtdioden. Zuletzt gab es allerdings Berichte, laut denen Apple das Projekt verworfen hat. So soll der Lieferant AMS-Osram den Konzern angeblich als Kunden verloren haben. Allerdings sehen Beobachter das nicht alle so. Aus Asien und den USA heißt es zuletzt, dass Apple womöglich nur nach einem alternativen Lieferanten sucht. AMS-Osram soll Apple trotz hoher Investitionen nicht die notwendige Leistung geliefert haben. Ob das stimmt, ist jedoch Spekulation.

Nun sollen alternative Anbieter aus China oder Taiwan auf Apples Liste stehen. Zu diesen gehören PlayNitride und AU Optronics. Letzterer Komponentenhersteller soll bereits die Massenproduktion begonnen haben. Laut dem Marktforscher TrendForce wäre auch Südkorea ein möglicher Lieferpartner. Dort existiere ein "robustes Line-up" aus Anbietern von Chips, Backplanes und Transferprozessen.

Zuvor hatte der üblicherweise gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo von TF International Securities behauptet, das Projekt sei für Apple aufgrund der Kosten für die Apple Watch Ultra ungeeignet und "ökonomisch nicht valide". Allerdings heißt es aus Taiwan, die Preise bewegten sich nach wie vor im Rahmen dessen, was Apple erwarte. Gut möglich ist, dass sich der Rollout der Technik einfach verschiebt – von 2025 auf 2027 etwa.

Die Mikro-LED-Technik wäre auch für andere Apple-Geräte geeignet, beispielsweise als Nächstes für die Vision Pro. Deren 4K-Mikro-OLED-Screens sind aktuell sehr teuer, der Preis muss runter, damit Apple sein Headset selbst verbilligen kann.

Schwierigkeiten mit der Technik hat indes nicht nur Apple. So zeigte Lenovo vor kurzem auf der CES einen Laptop-Prototypen mit transparentem Bildschirm, der die Vorzüge der Mikro-LED-Technik nutzt. Geliefert werden 1000 Nits, das Problem bleibt der Use-Case dieses Modells. Hinzu kommt noch ein zweites Problem: Da die Bildpunkte (noch) nicht klein genug hergestellt werden können, liefert der Screen nur 720p. Das ist heutzutage wenig sinnvoll.

Update

Ein weiterer möglicher Apple-Zulieferer für Mikro-LED-Technik, die Firma Kulicke & Soffa, die Die-Transfer-Maschinen bauen wollte, soll ein entsprechendes Projekt mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 130 Millionen US-Dollar abgeschrieben haben, berichtet der bekannte Display-Analyst Ross Young auf X. Ein Kunde (also mutmaßlich Apple) soll mitgeteilt haben, diese nicht mehr zu benötigen.

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(bsc)