T-Online: Deutsche Bank fordert höheres Umtauschverhältnis

Die geplante Verschmelzung von T-Online auf den Mutterkonzern Deutsche Telekom wird von Aktionären des Internetanbieters weiterhin scharf kritisiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die geplante Verschmelzung von T-Online auf den Mutterkonzern Deutsche Telekom wird von Aktionären des Internetanbieters weiterhin scharf kritisiert. Auf der Hauptversammlung von T-Online forderten Vertreter von Kleinaktionären und auch Großinvestoren wie der Deutschen Bank am Donnerstag in Köln ein deutlich besseres Umtauschverhältnis. Die Telekom will ihre Tochter über einen Aktientausch komplett übernehmen und bietet dafür pro Aktie von T-Online 0,52 eigene Anteile.

Aufgrund der hohen Dividende bei der Deutschen Telekom würden die Aktionäre von T-Online diskriminiert, sagte Richard Jannson, Vertreter des Finanzinstituts, am Donnerstag auf der Hauptversammlung von T-Online in Köln. Nach eigenen Angaben hält die Deutsche Bank fünf Millionen Aktien von T-Online.

Der Bonner Konzern hatte T-Online im April 2000 an die Börse gebracht und pro Aktie 27 Euro kassiert - der nun gebotene Umtauschpreis würde nach aktuellem Kurs rund ein Drittel davon betragen. «Der Übernahmepreis hätte um drei bis vier Euro höher ausfallen können», sagte Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Einige Aktionäre dringen zudem auf eine Sonderprüfung, mit der untersucht werden soll, ob sich die Vorstände von T-Online und Telekom vor der Fusionsankündigung abgesprochen haben.

T-Online-Chef Rainer Beaujean verteidigte den Zusammenschluss. «Die Verschmelzung von T-Online und Deutsche Telekom ist wichtig und richtig», sagte er. Als integrierter Konzern wollen Telekom und T- Online Bündelangebote von Telefonie, Internet und Medieninhalten anbieten und damit stärker vom DSL-Boom profitieren. Für das laufende Jahr rechnet er mit 1,8 Millionen neuen Breitbandkunden.

Die Telekom hält bereits über 90 Prozent ihrer Internettochter und hat sich von der Hauptversammlung im vergangenen Jahr die vollständige Übernahme bewilligen lassen. Der Vollzug der Transaktion verzögert sich allerdings, da gegen die Fusion eine Reihe von Anfechtungsklagen eingereicht wurde. Offen ist eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) über eine sofortige Eintragung der Übernahme in das Handelsregister. Die Verschmelzung könnte sich nach Einschätzung von Fusionsgegnern bis ins kommende Jahr verzögern. Die Unternehmen selbst nannten keinen Zeitrahmen.

Zur Hauptversammlung von T-Online siehe auch:

(dpa) / (jk)