Time Warner und Viacom streiten vor Gericht um Streamingrechte

Der Kabelnetzbetreiber Time Warner Cable und der Medienriese Viacom wollen vor Gericht klären, ob Kabelkunden die Programme von Viacom auch auf ihrem iPad sehen dürfen oder nicht.

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In den USA nimmt der Streit zwischen Inhalteproduzenten und Netzbetreibern um neue Verbreitungskanäle weiter an Intensität zu. Der Kabelnetzbetreiber Time Warner Cable und der Medienriese Viacom zogen am Donnerstag jeweils vor Gericht. Die beiden Unternehmen streiten um die Frage, wer das Recht hat, von Viacom produzierte Inhalte auf Endgeräte wie das iPad zu streamen.

Time Warner Cable vertritt dabei die Ansicht, dass das Streaming der Viacom-Programme an eigene Kunden von den bestehenden Verträgen über die Kabeleinspeisung gedeckt wird. Das Unternehmen dürfe seinen Kunden die Programme auf beliebigen Geräten anliefern, eben auch auf einem iPad, argumentiert der Kabelkonzern. In seiner Klage fordert der Kabelnetzbetreiber eine entsprechende gerichtliche Feststellung.

Viacom hingegen strebt eine gerichtliche Verfügung an, die das untersagt. Time Warner könne nicht einseitig die Bedingungen des Einspeiseabkommens ändern, argumentiert der Medienriese. Und nicht nur Viacom sieht das so. Auch andere Content-Produzenten haben auf dem Rechtsweg verhindert, dass Time Warner ihre Inhalte für eine im vergangenen Monat vorgestellte iPad-App nutzt.

Der Konflikt ist vorprogrammiert: Während Kabelnetzbetreiber mit neuen Streaming-Angeboten versuchen, der wachsenden Konkurrenz aus dem Netz zu begegnen, müssen die Produzenten ihre neuen Umsatzquellen schützen. Denn neue Lizenznehmer wie der Streaminganbieter Netflix werden nicht tatenlos zusehen, wenn ihnen Kabelnetzbetreiber ohne weitere Lizenzkosten im Netz Konkurrenz machen können. Auch hat sich Google mit seinem neuen Google TV bereits Ärger mit Viacom und anderen Produzenten eingehandelt. (vbr)