Tippfehler in Quartalsbericht: Lyft-Aktien springen über 60 Prozent nach oben

Weil bei einer wichtigen Kennzahl eine Null zu viel stand, sind die Aktien des Fahrdienstvermittlers Lyft nach oben gerast. Nach der Korrektur ging es zurück.

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Lyft-Logo in Fahrzeug mit Menschen

(Bild: Lyft)

Lesezeit: 2 Min.

Wegen eines Tippfehlers in den vorgestellten Geschäftszahlen ist die Aktie des Fahrdienstvermittlers Lyft am Dienstag nachbörslich um zwischenzeitlich bis zu 67 Prozent nach oben geschossen. Als die Finanzchefin des Unternehmens den Fehler korrigiert hat, ging es wieder steil nach unten. Weil die vorgestellten Geschäftszahlen aber auch nach der Korrektur über den Erwartungen lagen, gingen die Aktien schließlich mit einem Plus von 17 Prozent aus dem nachbörslichen Handel. Der Vorgang könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Hoch und runter bei den Lyft-Aktien

(Bild: NASDAQ)

Lyft hatte zuerst in den Geschäftszahlen geschrieben, dass sich eine wichtige Kenngröße im laufenden Jahr um 500 Basispunkte (also fünf Prozentpunkte) verbessern werde. Dieser Anstieg der bereinigten Gewinnmarge wäre spektakulär, vor einem Jahr lag der Wert noch bei 1,6 Prozent. Finanzchefin Erin Brewer korrigierte den Wert dann aber auf 50 Basispunkte beziehungsweise deutlich realistischere 0,5 Prozentpunkte – eine Null war also zu viel. Weil Investoren durch den zwischenzeitlichen Kurssprung Verlust gemacht haben dürften, könnten nun Klagen gegen Lyft folgen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Experten.

Wie die dpa zusammenfasst, überschattet der folgenschwere Fehler einen eigentlich ziemlich guten Quartalsbericht. Auch die 0,5 Prozentpunkte Zuwachs bei der bereinigten Gewinnmarge lagen über den Erwartungen und andere Werte seien ähnlich positiv. So stellte die Firma für das laufende Vierteljahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 50 und 55 Millionen Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt nur mit 49,5 Millionen Dollar gerechnet. Lyft ist anders als Uber nur in den USA und Kanada aktiv und hat im Konkurrenzkampf viele Angestellte entlassen und Geld ausgegeben, um Chauffeure anzulocken.

(mho)