Vorstand und Aktionäre von Mobilcom streiten um UMTS-Milliarden

Aktionäre fordern bis zu 3,7 Milliarden Euro vom ehemaligen UMTS-Partner France Telecom. Vorstandschef Grenz sieht keine Basis für die Forderung.

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  • dpa

Knapp eineinhalb Jahre nach dem Scheitern des UMTS-Projektes streiten Aktionäre und Vorstand der Mobilfunkfirma Mobilcom weiter um verlorene Milliarden. Bei der Hauptversammlung der Mobilcom AG (Büdelsdorf) in Hamburg betonte Vorstandschef Thorsten Grenz, die Schadenersatzforderungen von Aktionären an den einstigen UMTS-Partner France Telecom gingen "an der Wirklichkeit völlig vorbei". "Eine Basis für die Forderung von Schadenersatz gibt es nach wirtschaftlicher und rechtlicher Prüfung nicht", sagte Grenz.

Aktionäre fordern bis zu 3,7 Milliarden Euro von den Franzosen. Unterstützt wird das Vorhaben von Firmengründer Gerhard Schmid. Bei der Hauptversammlung warfen Aktionärsvertreter dem Mobilcom-Management vor, als "Marionette" der France Telecom Geschäfte auf Kosten der Anteilseigner gemacht zu haben.

Grenz versicherte, das im TecDAX notierte Unternehmen werde sich nach der Ertragswende 2003 weiterhin auf sein Kerngeschäft beschränken. "Das Kapitel Aufbau eines UMTS-Netzes ist für Mobilcom beendet", sagte Grenz. Die geglückte Wende vom "krisengeschüttelten Mobilfunker zu einem soliden Unternehmen im Telekommunikationsmarkt" im vergangenen Jahr dürfe künftig nicht durch "unkalkulierbares Risiko und spekulative Geschäfte" aufs Spiel gesetzt werden.

Erstmals seit 1999 sollen die Anteilseigner der Mobilcom AG wieder eine Dividende erhalten: Nach dem Willen der Unternehmensführung sollen steuerfrei insgesamt 40 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. (dpa) / (jk)