Vorstellung Suzuki V-Strom 1050 DE: Aufgewertet, aber teurer als bisher

Suzuki hat die Reiseenduro V-Strom 1050 überarbeitet und besser ausgestattet. Eine Variante bekommt ein 21-Zoll-Vorderrad und längere Federwege.

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Suzuki V-Storm 1050 DE

(Bild: Suzuki)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Ingo Gach
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Vor 20 Jahren hat Suzuki die V-Strom 1000 auf den umkämpften Reiseenduro-Markt gebracht. Seitdem wurde sie kontinuierlich verbessert. Jetzt präsentiert die Marke mit der V-Strom 1050 DE die jüngste Modellüberholung. Sie soll noch geländetauglicher sein und bietet eine verbesserte Ausstattung.

Die Käufer taten sich beim Debüt der V-Strom 2002 mit der etwas pummeligen Optik schwer. Erst 2014 bekam sie ein gefälligeres Aussehen und einen auf 1037 cm3 aufgebohrten V2-Motor. Ein cleverer Schachzug erfolgte 2020, als Suzuki das Design der V-Strom 1050 an die legendäre Suzuki DR 750 Big aus den 1980er-Jahren anlehnte. Sie trug damals nicht nur mit 727 cm3 Hubraum (später in der DR 800 Big sogar mit 779 cm3) den bis heute größten Serien-Einzylinder im Motorradbau, sondern erfand auch den "Entenschnabel", den später BMW als Design-Element an ihren Reiseenduro-Modellen übernahm.

Die V-Strom hielt sich aus dem Wettrüsten der Konkurrenz heraus, auch das Modelljahr 2023 bleibt mit 107 PS und 100 Nm moderat motorisiert. Mehr braucht eine Reiseenduro aber auch nicht, immerhin erreicht die V-Strom 205 km/h Höchstgeschwindigkeit. Allerdings profitierte die V-Strom 1000 im Jahr 2014 bei der Vergrößerung des Hubraums noch von ihrem schlanken Leergewicht – sie brachte nur 228 kg auf die Waage. Im Laufe der Jahre legte sie dann deutlich zu, die jüngste Auflage bringt es nun auf 252 kg.

Suzuki V-Strom 1050 DE (6 Bilder)

Suzuki überarbeitet seine Reiseenduro V-Strom 1050 DE und stellt sie endlich auf ein 21 Zoll großes Vorderrad. Damit wird sie deutlich geländetauglicher.

Die Zusatzpfunde resultieren aus einer verbesserten Ausstattung. Eine der interessantesten Neuerungen an der V-Strom 1050 DE: ein Drahtspeichenrad im 21-Zoll-Format vorne. Vor acht Jahren gab es die Reiseenduro nur mit Gussfelgen (vorne in 19 Zoll), die im Gelände wegen der Bruchgefahr nichts zu suchen haben. Erst 2017 bot Suzuki die V-Strom alternativ auch mit Drahtspeichenfelgen an, beließ das Vorderrad aber bei 19 Zoll. Sicher kann ein Motorrad auch mit einem 19-Zoll-Vorderrad ins Gelände fahren, aber ernsthafte Enduristen bestehen auf 21 Zoll an der Front.

Zwar gibt es die V-Strom 1050 auch weiterhin mit Gussfelgen, aber die V-Strom 1050 DE mit den hübschen Drahtspeichen bildet das neue Topmodell. Serienmäßig rollt sie auf Dunlop Trailmax Mixtour-Reifen, vorn in 90/90-21, hinten in 150/70-17. Der Pneu ist zwar vom Profil eher straßenorientiert, dürfte aber auf Schotter noch einigermaßen zuverlässig funktionieren. Die DE bietet eine voll einstellbare, 43 mm dicke KYB-Upside-down-Gabel und mit 170 mm Federweg immerhin 10 mm mehr als das Vorgängermodell.

Das Federbein stammt ebenfalls von KYB, weist 169 mm Federweg auf und ist in der Dämpfung und Vorspannung einstellbar, wobei letzteres über einen praktischen Drehknauf ohne Werkzeug per Hand erfolgt. Entsprechend steigt auch die Bodenfreiheit auf 190 mm und die Sitzhöhe auf 880 mm, wobei der neu geformte Sitz der DE sich nicht, wie beim Basismodell, in der Höhe verstellen lässt. Um der gewachsenen Höhe gerecht zu werden, verlängerte Suzuki auch den Haupt- und Seitenständer.

Die Entwicklungsabteilung überarbeitete penibel die Chassisgeometrie der DE, sodass der um 20 mm breitere Fat-Bar-Lenker um 21 mm höher sitzt als bisher, die Fußrasten befinden sich um 15 mm weiter vorne und 6 mm höher. Dabei gestalteten die Ingenieure die Stahlfußrasten – mit abnehmbaren Gummieinlagen zur Vibrationsdämpfung – breiter für eine bessere Aufstandsfläche der Stiefel. Der Aluminiumrahmen erhielt leichte Änderungen am Heckrahmen, um Stöße besser aufnehmen zu können. Verbaut wird eine um 40 mm längere Aluminiumschwinge mit zehn Prozent mehr Verwindungssteifigkeit, entsprechend wächst der Radstand auf 1595 mm. Das verspricht einen soliden Geradeauslauf.