Weiterhin Gezänk um Kirchs Springer-Anteile

Weil sich die Banken nun doch nicht über die Verteilung der Springer-Anteile aus dem Hause Kirch einigen konnten, gehen die Verhandlungen in eine neue Runde.

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Von
  • Jörg Birkelbach

Durch den überraschenden Rückzug der Commerzbank im Deal um das für den Springer-Verlag vorgesehene Aktienpaket an der Kirch-Gruppe werden die Karten nun noch einmal neu gemischt. Sollte es keine Einigung geben, dann käme die Deutsche Bank doch noch in den Genuss der Beteiligung. Ursprünglich war geplant, dass die Commerzbank rund 40 Prozent, die Dresdner Bank rund 30 Prozent, die Bayerische Landesbank 20 Prozent und Friede Springer den Rest des Aktienpakets übernehmen sollten.

Als Grund für den plötzlichen Sinneswandel führte ein Commerzbanksprecher die fehlende Einigung bei der freien Verwertung des Aktienpakets an, die allerdings erst nach einer Haltefrist von drei Jahren möglich wäre. In diesem Zusammenhang geht es konkret um die so genannte Vinkulierung der Namensaktien, die sich bei einer späteren Veräußerung als hinderlich erweisen könnte, denn die Übertragung des Paketes wäre abhängig von der Zustimmung der jeweiligen Inhaber. Zu dieser (von allen am Konsortium beteiligten Banken geforderten) Aufhebung der Vinkulierung will sich offenbar der Axel Springer Verlag nicht durchringen. Aus Sicht des Verlags ist dies durchaus verständlich, denn es geht darum, auch zukünftig Einfluss zu behalten, wer der spätere Erwerber des Aktienpakets sein wird. Zudem soll es auch Streitigkeiten über den Kaufpreis gegeben haben, der nicht bei einer Milliarde Euro, sondern deutlich unter 900 Millionen Euro liegen soll.

Nun drängt die Zeit, denn sofern sich keine Einigung erzielen lässt, geht das Paket an die Deutsche Bank, der die Springer-Aktien als Sicherheit für einen Kirch-Kredit von 720 Millionen Euro dient. Diese Frist endet am 12. Mai. In Bankenkreisen geht man allerdings davon aus, dass die Deutsche Bank noch einige Tage länger wartet. (Jörg Birkelbach) / (mw)