vzbv: Gamer befürworten Lootbox-Verbot bei Spielen für Minderjährige

Verbraucherschützer warnen mit einer Studie vor Lootboxen in Videospielen: Gamer fühlen sich demnach teilweise dazu gedrängt, die Zufallsboxen zu kaufen.

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(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

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Fast 80 Prozent der deutschen Gamer würden ein Verbot von Lootboxen in Spielen, die sich an ein minderjähriges Publikum richten, zustimmen. Das geht aus einer Studie hervor, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag veröffentlicht.

Demnach sehen viele der befragten Gamer die virtuellen Pakete mit zufälligen Inhalten kritisch. 76 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Anbieter Lootboxen als Glücksspiel kennzeichnen müssen. In Deutschland gelten Lootboxen gemeinhin nur als "simuliertes Glücksspiel" – relevant für die Unterscheidung zwischen "echtem" und "simuliertem" Glücksspiel ist unter anderem, ob die möglichen Gewinne einen realen Gegenwert haben.

Lootboxen sind digitale Pakete mit zufälligem Inhalt. Vor dem Kauf weiß man nicht oder nicht genau, was sich in einer Box befinden könnte – ein möglicher Grund, wiederholt Lootboxen zu kaufen, um endlich an gewünschte Items zu kommen. 75 Prozent der vom vzbv befragten Gamer stimmen zu, dass Lootboxen zum wiederholten Geldausgeben verleiten.

"Anbieter nutzen teilweise manipulative Praktiken, die die Kaufentscheidung der Verbraucher in unzulässiger Weise beeinflussen können", sagte vzbv-Referentin Sabrina Wagner. "Gamer werden immer wieder dazu gedrängt, Geld auszugeben, und im Unklaren über die wahren Kosten oder Gewinnwahrscheinlichkeiten gelassen. So wird der digitale Spielspaß schnell teuer – gerade für junge Nutzer". Bei minderjährigen Personen warnt der vzbv besonders vor glücksspielähnlichen Mechanismen und manipulativen Praktiken bei Videospielen.

In Deutschland gibt es derzeit keine Regularien für den Einsatz von Videospielen in Lootboxen in Videospielen. Die USK kann die Beutekisten aber bei der Alterseinstufung von Videospielen berücksichtigen und mit Warnhinweisen auf ihren Einsatz hinweisen. Bisher ist kein Fall bekannt, in dem eine Alterseinstufung wegen des Einsatzes von Lootboxen geändert wurde – die neuen Prüfkriterien der USK werden aber erst seit Januar eingesetzt.

Die vzbv-Befragung wurde von eye square im vergangenen November durchgeführt und ist nach Angaben der Verfasser repräsentativ für Internetnutzer. Befragt wurden in dem Online-Survey 1401 Gamer ab 16 Jahren. Etwa 40 Prozent gab an, bereits Geld für Zusatzinhalte in Spielen ausgegeben zu haben. Dazu zählen etwa auch Erweiterungen und andere DLC-Pakete. Innerhalb dieser Gruppe haben nur 11 Prozent bereits Geld für Lootboxen ausgegeben.

(dahe)