Energiesparen in der Unternehmens-IT: Schnelle Maßnahmen für nachhaltige Effekte

Viele Maßnahmen zum Energiesparen in der IT setzen größere Umbauten oder Neuanschaffungen voraus. Dabei bietet auch die vorhandene Umgebung Handlungsspielraum.

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Lesezeit: 25 Min.
Von
  • Susanne Nolte
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Energie sparen kann man auf vielfältige Weise, auch dort, wo man es nicht erwartet. Gefragt ist dabei vor allem mehr Achtsamkeit im Umgang mit den Ressourcen. Ein vielleicht extremes Beispiel hat SAP für eine verbreitete Unternehmensanwendung vorgerechnet: Spart man dort bei einer Transaktion eine CPU-Sekunde ein, entspricht das einer Energiereduktion von 10 Wattsekunden pro Transaktion. Wenn 500 Entwickler jeweils zehn Transaktionen so verbessern, die dann von jeweils 1,5 Millionen Anwendern an 230 Werktagen zwanzigmal täglich durchgeführt werden, ergibt dies eine Energieersparnis von 95 000 MWh – so viel verbrauchen laut Stromspiegel der Regierung 30 000 Zweipersonenhaushalte in einem Jahr.

Welche Effekte kleine oder große Änderungen hervorrufen, ist also nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Eine umfassende Änderung wie das Auslagern von Ressourcen in die Cloud kann zu insgesamt höherem Verbrauch führen, weil der dadurch entstehende Netztraffic die eigenen Switches und Router zum Glühen bringt. Zudem verschlingt die Produktion der Hardware dadurch, dass die Hyperscaler ihre Hardware alle zwei bis drei Jahre wechseln, weit mehr Energie, als die Systeme während ihrer Laufzeit je aufnehmen, während die nun ungenutzte eigene Hardware womöglich vorzeitig und unnötigerweise der Entsorgung zugeführt wird.

Wer also nach den Hebeln sucht, mit denen er den Energie- und Ressourcenbedarf seiner IT senken kann, sollte systematisch und überlegt vorgehen. Empfehlenswert ist der Rückgriff auf vorhandene Systematiken oder Bestandslisten. Die Einteilung darf auch mehrdimensional sein und sollte die anderen Anforderungen, denen die IT ausgesetzt ist, nicht unberücksichtigt lassen.