Im Test: Günstiger Resin-3D-Drucker Elegoo Mars

Seite 2: Praxis-Einsatz

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Mit dem Drucker bekommt man eine 1.4er Version des Slicers ChituBox. Nach kurzer Einarbeitungszeit erweist er sich als recht gutes Tool, um Drucke auf dem Rechner vorzubereiten. Er baut Support, Raft und Ablauflöcher in die Drucke ein und ist dabei gut konfigurierbar.

Je nach Material und Farbe muss man die Belichtungsdauer für die Lagen konfigurieren. Da ist es etwas seltsam, dass der Drucker nur Profile für zwei Materialien bietet.

Auch die Geschwindigkeiten der Hebe- und Senkbewegungen können angepasst werden. Teilweise ist es etwas umständlich, an die dazu notwendigen Menüeinstellungen zu kommen. Die Ergebnisse werden auf USB-Datenträgern gespeichert und können dann am Drucker offline gedruckt werden. Drucken über USB am Computer wird nicht unterstützt.

Hier zeigt sich die Stärke des Harzdruckers: Harz einfüllen, Drucker einschalten, USB-Stick an der Rückseite des Druckers einstecken, Druckdatei auf dem Touchscreen auswählen und los!

Der Drucker baut Schicht für Schicht das Objekt auf, jede Lage braucht gleich lang, egal wie viel Material auf ihr verfestigt wird. Jetzt muss man eigentlich nur noch ab und zu nach dem Drucker sehen, ob alles klappt. Einfacher geht es nicht.

Da der Drucker das Objekt nur wenige Millimeter von der FEP-Membran beim Ablösen abhebt, sieht man auftretende Probleme allerdings erst recht spät. Ein guter Indikator ist aber das regelmäßige 'Plopp!' beim Ablösen des Werkstücks von der Membran. Bleibt es aus, ist was schiefgelaufen.

Die Druckzeit ist natürlich abhängig von der Lagendicke und kann durchaus beachtliche Werte erreichen, wenn ein Objekt stehend gedruckt werden muss. Die Belichtungszeit beträgt nach den ersten paar Lagen zwar nur wenige Sekunden pro Schicht, aber das Ablösen und Neu-Positionieren dauert auch etwas. Insofern gilt: Wer gutes will, muss warten können.

Make 5/19

Ist der Druck fertig, löst man das Druckbett und lässt das verbliebene Harz vom Objekt abtropfen. Dazu wird ein praktisches Werkzeug beigelegt, mit dem man die Plattform geneigt befestigen kann. Danach kann man das Objekt mit einem Spachtel oder einem Messer vom Bett lösen. Das fertige Teil kann dann erst mit Alkohol grob abgespült werden. Eventuelle Hohlräume müssen vom Harz befreit werden, anschließend sollte das Objekt noch mal kurz in ein Bad mit sauberem Alkohol gelegt werden, um wirklich alle Reste des Harzes zu entfernen. Dann sollte es so lange trocknen, bis aller Alkohol verdampft ist, und danach für einige Zeit in die Sonne oder unter ein UV-Licht gelegt werden, um richtig auszuhärten. Das kann je nach Material und Farbe bis zu zehn Stunden dauern. Wichtig ist es, dass große Teile nicht zu warm werden, denn sonst können sie sich verformen oder flüssiges Harz aus Hohlräumen kann an den Kanten aus dem Teil gepresst werden.

Danach sollte der Drucker, sofern man nicht innerhalb kurzer Zeit weiterdrucken will, gereinigt werden. Das Harz gießt man durch einen Filter wieder in seinen Lagerungsbehälter zurück. Reservoir, Bauplattform und alle weiteren Teile, die mit Harz in Berührung gekommen sind, muss man mit Alkohol genauestens reinigen. Wichtig ist es, dass auf dem FEP-Film und auf der Bauplattform keine Harz-Reste verbleiben, denn diese verhindern den hundertprozentigen Kontakt der Plattform mit dem FEP-Film und führen zu Fehldrucken.

Der Reinigungsvorgang ist im Vergleich zum Aufbau und Start eines Druck recht zeitaufwendig, sollte jedoch gründlich durchgeführt werden, denn die Harz-Reste sind nicht ungefährlich (dazu gleich mehr) und härten aus, sobald UV-Licht darauf fällt.

Den mit Harz verunreinigten Alkohol kann man mit UV-Licht bestrahlen. Das Harz härtet daraufhin aus und man kann es mit einem Filter auffangen. So gereinigter Alkohol eignet sich für die nächste Grobreinigung. Verbleibende Alkohol-Reste und Harz sollten unbedingt ordnungsgemäß entsorgt werden.