iX 10/2021
S. 6
Leserbriefe
Oktober 2021

Leserbriefe Oktober 2021

Plattformen statt Betriebssysteme

(Jubiläen: Linus Torvalds’ Kernel wird 30; iX 9/2021, S. 80)

Heute ist es in der Tat – gerade wegen der Tendenz zu Cloud-Applikationen – leicht, auf ein Desktop-Linux zu wechseln. Dabei ist der eigentliche Treiber, unabhängig von großen Monopolisten zu werden, nicht eingetreten. Die Abhängigkeit vom Monopol auf Desktop-Systemen weicht der Abhängigkeit von Plattformen. Alte Dominanzen werden durch neue, noch größere Abhängigkeiten überlagert, die bis in die kleinsten Winkel des Privatlebens vordringen. Linux ist hier ein Ermöglicher, der im Hintergrund einen Hauch von Freiheit ahnen lässt, aber damit die eigentliche Tatsache der Ausgeliefertheit an die Tech-Giganten eigentlich nur noch beschönigt.

Moritz Meinesz, Emmerich

Das Doofe an der Low-Code-Geschichte

(Marktübersicht: Werkzeuge und Plattformen für Low Code und No Code Development; iX 9/2021, S. 42)

Dem Management wird verkauft, dass es nun keine Informatiker mehr braucht und alles ganz einfach ist. Und sie glauben es.

Die verbliebenen Fachkräfte werden zum Support von dem Gelumpe verdonnert und haben von dem Business-macht-IT-Gebastel und dem Missbrauch des Tools die Schnauze voll und verlassen den Laden. Die ITler heuern bei einem Beratungsunternehmen an und bei diesem fragt der LC-Tool-Kunde an, ob es eine Lösung für die Probleme gibt.

Der ITler handelt nun im Interesse des Beratungsunternehmens und personalisiert zuerst Standardpräsentationen und nennt dies eine individuelle Analyse, stellt die Rechnung fürs erste Arbeitspaket und verkauft Folgeaufträge, Optionen genannt. Und wenn man Glück hat, wird es durch Spezialisten und nicht ausschließlich durch preiswerte Juniors oder in drei Monaten zu Programmierern umgeschulte Klempner und Detailhandelsangestellte umgesetzt.

Jetzt haben wir drei Gewinner: den Tool-Verkäufer, den ITler – als Externem wird ihm im Gegensatz zum Internen zugehört – und das Beratungsunternehmen. Schön, oder?

Norbert Suter, aus dem iX-Forum

Clean Code und Softwarequalität

(Schluss mit Frust: Clean Code hilft bei der Softwarequalität, heise Developer)

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Programmiertechniken und dabei insbesondere mit Clean Code und Fluent Interface API/DSL. Grundsätzlich zielt der Artikel in die richtige Richtung; ich kann nicht oft genug wiederholen, wie wichtig ein sauber geschriebener Quellcode ist.

Thomas Schröter, via E-Mail

Anderer Blick auf die Praxis

(Virtualisierung: Container und VMs mit Proxmox VE 7.0; iX 9/2021, S. 62)

Dass Container eine der Hauptstützen der IT-Abteilung sind, ist eine ebenso mutige wie auch unzutreffende Behauptung. Möglicherweise auch Wunschdenken.

In meiner täglichen Praxis als Mitarbeiter einer kleinen Butze im Südwesten Deutschlands, die IT-Dienstleistungen für typische KMU erbringt, sind Container kein Thema. Trotz eigener IT-Abteilung hier und da.

Aus meiner persönlichen Sicht ist das gut so. Ich sehe in diesem Kontext zusätzliche Komplexität, die im Fehlerfall im Weg steht, und gerade in kleinen Umgebungen den unverhältnismäßigen Aufwand, die Infrastruktur aufzubauen. Den Vorteil, mit wenig Aufwand Wegwerfumgebungen zu bauen und zu verwerfen, braucht nicht jede IT-Abteilung.

Patrik Schindler, via E-Mail

Weiteres Werkzeugzur Codeanalyse

(Codescanner: Werkzeuge zur automatischen Codeanalyse; iX Developer 2021 – Besserer Code, S. 58)

Mit Interesse habe ich im Heft iX Developer den Artikel zum Thema „Quellcodescanner im Vergleich“ gelesen. Ich finde es etwas schade, dass hier das Tool Teamscale der deutschen Firma CQSE nicht aufgeführt wurde. Das Werkzeug unterstützt viele Programmiersprachen, funktioniert unabhängig vom Build und konnte sich in der Vergangenheit bei Abstimmungen auch schon gegen das – im Vergleich enthaltene – Produkt von MicroFocus durchsetzen.

David Vein, via E-Mail

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