MIT Technology Review 5/2023
S. 66
Report
KI in Games
In Shootern wie The Last of us hängt der Spielspaß wesentlich davon ab, dass die Gegner keine übermächtigen KIs sind. Agieren sie zu intelligent oder entziehen sich den Angriffen vielleicht sogar, kippt die Balance.
In Shootern wie The Last of us hängt der Spielspaß wesentlich davon ab, dass die Gegner keine übermächtigen KIs sind. Agieren sie zu intelligent oder entziehen sich den Angriffen vielleicht sogar, kippt die Balance.
Foto: Sony

Jetzt kommt KI ins Spiel

Seit Jahrzehnten wird die KI in Games kaum besser. Erste Versuche mit Agenten, die von Sprachmodellen gesteuert werden, wecken Hoffnungen auf klügere Spiele.

Matthias Kreienbrink

Fortschritt in Videospielen, das war bisher vor allem bessere Grafik. Künstliche Intelligenz: Fehlanzeige. Spätestens als die 3D-Technologie die Videospiele eroberte, war jedoch der Wunsch bei Gamern da, die Figuren mögen sich realistisch durch diese Welten bewegen: Gegner in einem Shooter, die in Deckung gehen, wenn man auf sie zielt, und die vom Verhalten der Spielenden lernen und taktisch agieren. Doch in den letzten gut 20 Jahren entwickelten sich vor allem die Welten weiter. Durch gigantische Grafiksprünge lassen sich virtuelle Umgebungen in Videospielen teils kaum noch von der Realität unterscheiden.

Landstriche werden mit modernster Vermessungstechnologie originalgetreu nachgebaut. Die Skyboxes, also der Himmel samt Wolken, werden mit feinen Partikeln und voluminösen Schwaden dargestellt. In offenen Spielwelten können Gamer Stunden damit verbringen, die weitläufigen Biotope zu erkunden. Aber die Figuren in den Spielen, die sind immer noch ziemlich genauso hölzern wie vor 20 Jahren. Wird sich das nun endlich ändern? Denn generative KI, die im Spiel lernt, und Sprachmodelle, die mit den Spielenden individuell kommunizieren, sind mit ChatGPT und ähnlichen Modellen in der Gegenwart angekommen.