Bier selbstgebraut: Bluetooth-Braukessel mit Online-Rezeptdatenbank im Test

Der Grainfather G30 V3 kocht und pumpt nicht nur den Sud, er verbindet sich auch per Bluetooth mit einer App, die sich in einer Onlinedatenbank Rezepte holt.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Jan Mahn
Inhaltsverzeichnis

Anno dazumal, als vor allem Mönche sich darauf verstanden, aus Malz, Wasser und Hopfen ein erfrischendes und sättigendes Bier zu brauen, wurden Rezepte noch mündlich oder auf Pergament überliefert und Brauen war Handwerk und Kunst gleichermaßen. Gerührt wurde per Hand, gekocht auf Holzfeuer und Temperaturen wurden mehr nach Erfahrung und weniger nach Thermometer gehalten. Hefe kam zufällig über die Luft dazu und war nicht als Zutat bekannt.

Heute ist Bierbrauen in den meisten Fällen eine industrialisierte Angelegenheit, der Hektoliter (100 Liter) die kleinste Rechengröße in der Brauerei. Steuercomputer verwalten die Rezepte und schicken Befehle an Sudkessel, Heizungen, Pumpen und anderes Gerät. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die auch mal was anderes trinken wollen als filtriertes Industriebier und mit großen Töpfen, Filtern und Glühweinkochern in der heimischen Küche selber brauen. Ein Kompromiss aus beiden Welten ist der Grainfather G30 V3, eine 30-Liter-Brauanlage mit Steuercomputer, Bluetooth und Online-Rezeptdatenbank. Um herauszufinden, ob halbautomatisches Brauen mit App noch Spaß macht, musste der Grainfather für mehrere Sude zum Test antreten.

Mehr spannende Gadgets

Der Grainfather G30 ist zunächst mal ein hochgewachsener Wasserkocher mit isolierender Edelstahldoppelwand, der mit bis zu 2000 Watt heizen kann. Ebenfalls verbaut ist eine 6-Watt-Magnetkupplungspumpe, die Flüssigkeit unten durch einen Filter ansaugt und über ein Rohr nach oben befördert. Mit diesem Aufbau wird Bierbrauen im kleinen Maßstab in der heimischen Küche zu einer recht komfortablen Angelegenheit und viel weiteres Zubehör braucht man nicht mehr.