Eleganz trifft Leistung: Panasonic DMC-LX5 im Test

Die Panasonic LX5 überzeugt mit hoher Bildqualität, guter Lowlight-Eignung und ordentlicher Videoaufnahme. Doch einige Schwächen und überteuertes Zubehör stören das ansonsten erfreuliche Bild.

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Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Robert Seetzen
Inhaltsverzeichnis

Die Oberklasse digitaler Kompaktkameras wartet mit Leistungen auf, die noch vor zwei Jahren fast ausschließlich bei Systemkameras zu finden waren. Hochwertige, teils sogar ausstellungstaugliche Fotos verlangen nicht mehr zwingend nach schwerem und teurem SLR-Equipment. Die Panasonic LX5 untermauert diesen Trend eindrucksvoll.

Typ, Auflösung: CCD, 11,3 Megapixel brutto, 10,1 Megapixel netto
Abmessungen: 1/1,7 Zoll, Fläche ca. 41 mm² (ca. 5% von KB-Fläche)
Empfindlichkeit (ISO): Auto, 80–3200, bei 3 MP bis 12.800
Sensor-Stabilisierung: nein

Im Vergleich zu den bei Kompaktkameras derzeit gängigen Bildwandlern des Typs 1/2,33 Zoll bietet der in der LX5 genutzte CCD eine um rund 30 Prozent größere Fläche bei zugleich moderater Auflösung. Mit 10 Megapixeln bleibt die LX5 klar hinter den meist typischen 14 Megapixeln vieler Kompaktmodelle zurück. Als Besonderheit der LX5 fällt allerdings der vergleichsweise große Abstand zwischen Sensor- und Bildauflösung auf. Gut 10 Prozent der Sensorpixel bleiben dem Anschein nach ungenutzt. Die Differenz erklärt sich bei einem genauen Blick auf die Bildgrößen der vier von der LX5 angebotenen Seitenverhältnisse. Anders als das Gros ihrer Konkurrenten schneidet die LX5 für die Formate 3:2 und 16:9 nicht einfach zwei Streifen am oberen und unteren Bildrand ab. Statt dessen verwendet sie bei der Aufnahme von Breitbildformaten ansonsten ungenutzte Randbereiche des Bildsensors, die Bildausschnitte variieren deutlich weniger als bei anderen Kameras. Nutzer der LX5 müssen bei der Auswahl unterschiedlicher Bildformate also weniger Kompromisse in der Bildqualität und Motivgestaltung eingehen.

ISO-Reihe: Panasonic DMC-LX5 (4 Bilder)

ISO 100

Sehr geringes Farbrauschen, Luminanzrauschen kaum wahrnehmbar

Trotz der im Vergleich zur PowerShot G12 und ähnlichen Kameras etwas höheren Auflösung profitiert die LX5 klar von den Vorteilen des relativ großen Sensors und seiner eher bescheidenen Pixeldichte. Letztere schlägt sich in erkennbar rauschärmeren Bildern zustande, als sie von kleineren, höher auflösenden Sensoren erzeugt werden. Nennenswerte Texturverluste werden erst ab ISO 800 sichtbar, sogar ISO 1600 darf zumindest noch für den Alltagseinsatz empfohlen werden. Im Betrieb mit ISO 3200 treten dagegen schon schmerzliche Zeichnungsverluste auf, Helligkeits- und Farbrauschen bleiben aber auch hier erstaunlich unauffällig. Bemerkenswert ist auch die Qualität der mit ISO 6400 und 12.800 aufgenommenen, automatisch auf 3 Megapixel reduzierten Fotos. Dank wirksam entfernter Rauschanteile machen die Bilder aber zumindest auf Monitoren und Fernsehern immer noch einen guten Eindruck.

ISO-Vergleich: ISO 100, 400, 1600, 3200 und 6400.

Bauweise: fest montiertes, motorbetriebenes 3,8x-Zoom
Brennweite: 5,1 – 19,2 mm (äquiv. Kleinbild: 24 – 90 mm)
Horizontaler Bildwinkel: ca. 72° – 16°
Blendenöffnung: f/2,0 – 3,3
Fokussierung: kontrastgesteuerter Autofokus, manuell
Optische Stabilisierung: ja

1 cm Aufnahmeabstand, 4 cm Motivdiagonale: Die LX5 produziert beeindruckende Makrofotos, allerdings mit erheblichen Verzeichnungen.

Eine maximale Telebrennweite von 90 Millimetern scheint angesichts allgegenwärtiger Megazooms fast anachronistisch. Die LX5 wuchert allerdings mit einem anderen Pfund. Ihre hohe Lichtstärke von f/2,0 bis f/3,3 schafft viel Raum für Lowlight-Aufnahmen und gezielte Unschärfe. Interessant ist dabei auch die große Blendenöffnung im Telebetrieb, sowohl mit Blick auf verwacklungsarme Verschlusszeiten als auch auf eine zumindest rudimentäre Schärfegestaltung bei Portraitfotos und vergleichbaren Motiven.
Makrofotos fertigt die LX5 mit einer Nahgrenze von lediglich 1 cm an, die kleinste Motivdiagonale beträgt 4 cm. Minimale Abstände zum Motiv setzen allerdings eine maximale Weitwinkelstellung voraus, entsprechend umfangreich geraten die tonnenförmigen Verzeichnungen. Einigermaßen verzeichnungsarme Makroaufnahmen gelingen mit der LX5 erst ab einer Motivdiagonalen von etwa neun Zentimetern. Auch bei Aufnahmen jenseits des Makrobetriebs zeigen Fotos der LX5 bis in den Telebereich hinein gut wahrnehmbare, tonnenförmige Verzeichnungen.

Die Zoomsteuerung der LX5 durchfährt den vergleichsweise kleinen Zoombereich eher gemächlich, genaue Einstellungen verlangen auch dank insgesamt 17 möglicher Zoompositionen kein besonderes Fingerspitzengefühl. Für einen Schnappschuss das jeweils andere Ende des Zoombereichs zu erreichen, gelingt indes nicht immer rechtzeitig. Auch das Umschalten in den Modus "Schritt-Zoom" bringt in dieser Hinsicht keine Vorteile. Hier kennt die Kamera zwar nur noch sechs Zoompositionen bei Brennweiten von 24, 28, 35, 50, 70 und 90 Millimetern. Das Durchlaufen des Zoombereichs dauert allerdings ebenso lang wie im Standardbetrieb.

Das Autofokussystem der LX5 zeigt rundweg solide Leistungen ohne nennenswerte Einbrüche bei längeren Brennweiten oder schwacher Beleuchtung. Im Standardbetrieb liegt die Fokussierzeit recht konstant bei etwa 0,3 Sekunden – gut wahrnehmbar, aber nicht störend. Eine optionale, fortlaufende Fokussierung kann die zur Scharfstellung benötigte Zeit mitunter verkürzen.
Bei schlecht beleuchteten, kontrastarmen Objekten sorgt ein abschaltbares Hilfslicht für teils überraschend gute Ergebnisse. Wo das AF-System vollständig versagt, bleibt der Ausweg einer manuellen, durch eine gut brauchbare Fokuslupe unterstützten Scharfstellung. Die optische Bildstabilisierung der LX5 arbeitet effektiv, der Gewinn beträgt etwa drei bis vier Lichtwerte.