Elektroauto DS 3 E-Tense Facelift im Fahrbericht

Stellantis versieht seinen E-Antrieb mit einem Update, das mehr Reichweite und Kraft verspricht. Wir konnten es in einem DS 3 E-Tense schon ausprobieren.

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DS 3 E-Tense 2023

(Bild: DS)

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Kleine Elektroautos sind Mangelware, Stellantis gehört zu den wenigen Herstellern, die so etwas liefern können. Mit Erfolg, denn der Elektroantrieb ist in Peugeot e-208, Opel Mokka-e und Corsa-e trotz hoher Preise durchaus gefragt. Verbaut wird er auch im DS 3 E-Tense. Das kleine SUV ist eines der ersten Modelle im Konzern, das von der Weiterentwicklung des Antriebsstrangs profitiert. Ein erster Fahrbericht sollte klären, was der Kunde davon hat.

Bislang war der E-Antrieb bei Stellantis immer gleich konfiguriert: 50 kWh Energiegehalt in der Batterie und je 100 kW Antriebs- und Ladeleistung. Einheitlich bleiben in allen Modellen nur Motor- und DC-Ladeleistung: Die E-Maschine bietet künftig überall 115 kW, die Ladeleistung bleibt unverändert. Differenziert wird aber bei der Batterie. In einigen Modellen nennt Stellantis 54, in anderen 51 kWh Energiegehalt. Der DS 3 E-Tense bekommt, anders als beispielsweise der Peugeot e-208, die größere Ausführung.

Beides sind Bruttoangaben, nutzbar davon sind etwa zwischen 48 und 51 kWh. Aufgeladen werden kann an Gleichstrom mit bis zu 100 kW, an Wechselstrom sind es 11 kW. Ein dreiphasiges Ladegerät ist serienmäßig.

Dramatische Auswirkungen auf die Reichweite hat das Update natürlich nicht. DS nennt in der Preisliste vom 6. September bis zu 401 km, im Beipackzettel für die Presse ist von 404 km die Rede. Für den Kunden hat das im Alltag keine Bedeutung: Er kann im Jahresmittel mit etwa 300 km rechnen, sofern er dem Antrieb nicht alles abverlangt. Auf unserer eher zügigen Ausfahrt zeigte der Bordcomputer rund 17 kWh/100 km an. Für die realen Fahrtkosten muss er die Ladeverluste hinzurechnen, die sich nach der Art der Aufladung richten. Am höchsten sind sie mit dem mitgelieferten Ladeziegel.

DS 3 E-Tense 2023 (6 Bilder)

Der DS 3 ist in dieser Form schon seit 2018 gebaut. Mit dem Facelift entfiel ...

Stellantis verspricht mit dem Update einen deutlich geringeren Verbrauch. Der neue Motor sei trotz mehr Leistung erheblich sparsamer. Die Angabe im WLTP sinkt tatsächlich ein gutes Stück: von 17,8 auf 14,7 bis 16,4 kWh/100 km. Wichtig ist, dass in dieser Angabe die Ladeverluste enthalten sind. Ein geringerer Verbrauch kann also nicht nur über einen sparsameren Motor erreicht werden, sondern auch über eine Reduzierung der Ladeverluste.

Der Abstand zwischen Zyklus und Realität ist also etwas größer, als es der oben genannte Wert aus dem Bordcomputer suggeriert, denn die Ladeverluste müssen mit bezahlt werden. Im Test mit dem alten Antriebsstrang kamen wir 2020 auf Werte zwischen 14 und 19 kWh/100 km. Da wir davon ausgehen, dass der neue Antrieb zumindest nicht mehr verbrauchen wird, kann man vermutlich auch bei Temperaturen um 10 Grad locker mit 15 bis 16 kWh/100 km auskommen – inklusive Ladeverlusten. Ein folgender Test muss diese Werte verifizieren.