Skoda Fabia 1.0 TSI 81 kW im Kurztest

Gut, dass sich der Fabia treu bleibt. Bei den Motorisierungen ist das allerdings eine recht kühne Wette auf die Zukunft. Wir fuhren die aktuell kräftigste.

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Der Skoda Fabia in vierter Generation

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 8 Min.
Inhaltsverzeichnis

Skoda umweht noch immer der Ruf, ebenso pragmatische wie günstige Autos zu bauen. Mit diesem Narrativ lassen sich nach wie vor üppige Verkaufszahlen erzielen. Genau genommen stimmt ersteres zwar fraglos weiterhin, letzteres aber schon längere Zeit nicht mehr. Doch noch vor ein paar Jahren musste man – klassenbezogen – schon ziemlich hohe Ansprüche formulieren, um einen Fabia über die 20.000-Euro-Marke zu hieven.

Inzwischen reicht dafür schon der Wunsch nach einer mittleren Ausstattung und einem kleinen Turbomotor. Damit steigen allerdings auch die Erwartungen. Zumal dann, wenn wie im Falle des Testwagens, der mit nahezu allem, was lieferbar ist, mehr als 30.000 Euro zusammenkommen. Viel mehr geht freilich aktuell auch nicht, und kaum ein Fabia-Kunde wird sich diese Vollfettstufe gönnen.

Dabei ist sich Skoda auf den ersten Blick treu geblieben. Das Design ist zwar aktualisiert, aber sachlich. Spielereien leistet sich die Gestaltung an keiner Stelle. Diese Formensprache setzt sich auch im Innenraum fort. Wenn die einzige Verrücktheit zwei Fabia-Schriftzüge auf der Überdeckung des Kombiinstrumentes ist, sagt das durchaus etwas darüber aus, wie wichtig den Designern optische Extravaganz war.

Skoda Fabia 1.0 TSI 81 kW (11 Bilder)

Der Fabia möchte nicht um jeden Preis originell wirken, er ist es auch nicht: Bei der Technik bleibt er sich auch in überarbeiteter Form weitgehend treu.
(Bild: Florian Pillau)

Manch einer wird das vielleicht zu wenig originell in einem brandneuen Auto finden, doch der strikte Ansatz, alles funktional zu gestalten, war erfolgreich. Ob nun Tempomat, Sitz- und Lenkradheizung oder das umfangreich zu verstellende Kombiinstrument-Display: Nach ein paar Minuten erklärt sich alles wie von allein. Auch das ist eine Qualität, und zwar eine, die längst nicht mehr in jedem Auto zu finden ist.

Eine Ausnahme ist das aufpreispflichtige Glasdach, das sich nicht öffnen lässt. Diese Mode greift vermehrt um sich, was diesem Extra einiges von seinem Reiz nimmt. Skoda hat sich zudem noch einen weiteren Stolperstein einfallen lassen. Es gibt keine Jalousie, die vor Sonne schützt, sondern einen festen Einsatz, der zwischen Dachhimmel und Glasfläche geklemmt wird. Das Ganze ist derart fummlig gelöst, dass wohl kaum einer diesen Murks öfter als nötig umbauen wird. Die Verantwortlichen wären gut beraten gewesen, in den Aufpreis für das Glasdach ein ordentliches Rollo einzuplanen. Hinzu kommt: Die Abschattung ist eher schwach.

Der Innenraum an sich ist durchaus nicht ohne Reiz eingerichtet. Sicher, der Anteil der sehr harten Kunststoffe ist hoch, und in die hintere Türverkleidung hat es kein Fetzen Stoff geschafft. Die Zierleisten, die vermutlich wirken sollen, als wären sie aus Kupfer, und die breite Stoffleiste am Armaturenbrett lockern das Ambiente aber gekonnt auf. Die Verarbeitung des Testwagens, der im Juli gebaut wurde, war ausgezeichnet. Nichts zu mäkeln gibt es an den bequemen Sitzen, auch das Platzangebot ist gut, selbst hinten. Das ist natürlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der neue Fabia mit 4,11 m nur noch unwesentlich kürzer als ein VW Golf 4 ist. Ein Kleinwagen im klassischen Sinne ist der Fabia also nur noch in der Einteilung des KBA.

Skoda Fabia 1.0 TSI 81 kW Details (8 Bilder)

Kupferfarbene beleuchtete Zierleiste am Armaturenbrett, darunter Stoffbezug.
(Bild: Florian Pillau)

Dass der Fabia innerhalb des Volkswagen-Konzerns die Rolle eines Einstiegsmodells spielen soll, wird aber nicht nur an den harten Kunststoffen deutlich. Es gibt auch in dieser Klasse leisere Autos. Der Wählhebel muss hier noch durch eine richtige Gasse geschoben werden. Die Handbremse wird nicht über eine Taste betätigt, sondern über einen klassischen Hebel. Das alles lässt den neuen Fabia innen zwar nicht unsympathisch, zumindest aber etwas konservativ wirken.