Tamron 17-70mm f/2.8 im Test: Lichtstarkes Zoomobjektiv für Sony-Systemkameras

Seite 2: Die Bildqualität des Tamron 17-70mm F/2.8

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Das Tamron 17-70mm f/2.8 will ein Immer-drauf-Objektiv sein und zwar eines von der guten Sorte – und das gelingt ihm; zumindest, wenn man nur auf die Messwerte schaut. Im Labor zeigt es eine über die Brennweitenstufen hinweg gleichmäßige Leistung. Schon bei Offenblende reizt es die mögliche Auflösung der A6600 von 2000 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) zu etwas mehr als 90 Prozent aus – sowohl bei 17, als auch bei 35 und 70 Millimetern. Seine beste Leistung liefert das Tamron-Objektiv einmal abgeblendet bei f/4.0 ab und kommt dann noch näher an die 100 Prozent heran.

In den Randbereiche verhält es sich weniger gleichmäßig: Bei weitwinkeliger und mittlerer Brennweite liegen die Ränder etwa fünf bis zehn Prozent hinter der Bildmitte zurück. Im Telebereich ist das Objektiv deutlich schwächer und bleibt gar um etwa 20 Prozent dahinter.

Auflösungsleistung Bildmitte über die verschiedenen Brennweiten

Auflösungsleistung Bildrand über die verschiedenen Brennweiten

Das macht sich auch in der Praxis bemerkbar, denn am langen Ende fehlt es sichtbar an feinen Mikrokontrasten, sodass die Aufnahmen etwas weicher bleiben – vor allem bei Offenblende. Grundsätzlich ist die Abbildungsleistung lediglich auf Schärfeeindruck und Kontrast bezogen aber sehr ordentlich.

Tamron 17-70mm f/2.8 im Test: Blendenreihe (15 Bilder)

c't Testszene im Überblick

Dennoch leistet sich das Tamron-Objektiv ein paar Makel. Die Hintergrundunschärfe wirkt eher unruhig, vor allem, wenn man auf die zu Unschärfekreisen werdenden Spitzlichter blickt. Die Bokeh-Bubbles zeigen eine deutliche Zwiebelstruktur. In Gegenlichtsituationen zeigt sich das Objektiv grundsätzlich stabil und zeichnet auch hier feine Strukturen nach. Sonnensternchen zeigen den neun Blendenlamellen entsprechend 18 Strahlen. Allerdings tauchen dazu auch bunte Lens Flares auf. Ob und wie sehr man sich daran stört, ist sicher Geschmackssache. Viele Fotografen haben solche Effekte mittlerweile als Gestaltungsmittel für sich entdeckt.

Tamron 17-70mm f/2.8 im Test: Beispielbilder (18 Bilder)

Sony A6600 mit Tamron 17-70mm f/2.8 bei 17 mm I ISO 100 I f/2.8 I 1/320 s

Abzüge in der B-Note gibt es auch in den Disziplinen Verzeichnung. In ersterer leistet es sich am kurzen Ende eine Abweichung der Bildhöhe in der Mitte zu den Ecken von 1,4 Prozent – in den Praxisaufnahmen fällt diese etwas tonnenförmige Verzeichnung tatsächlich ein wenig auf. Am langen Ende geht es in eine leichte kissenförmige Verzeichnung über. Auch Farbsäume fallen bei Offenblende und 17 Millimetern auf. Farbsäume treten lediglich bei Offenblende und in Weitwinkelstellung zu Tage.