iPhone 13 und 13 Pro im ersten Test: Fotokameraden mit schnellerem Hertzschlag

Seite 2: Kamera, Kinomodus, Modellwahl

Inhaltsverzeichnis

Dass Apple an den Kameras gewerkelt hat, verraten schon die größeren Linsen auf der Gehäuserückseite. Alle Module wurden modifiziert. Die Weitwinkelkameras haben nun größere Pixel als zuvor, was für eine bessere Lichtausbeute sorgt. Auf ersten Testbildern finden wir Qualitätsverbesserungen zum Vorgänger durchaus – zumindest im Direktvergleich bei starker Vergrößerung. Sehr löblich: Die Bildstabilisierung des iPhone 12 Pro Max, die auf einen beweglichen Sensor setzt (vergleiche diverse Systemkameras), haben alle Varianten des iPhone 13 bekommen.

Alle Geräte besitzen zudem ein Ultraweitwinkelobjektiv, das Tele gibt es dagegen wie bisher nur bei den Pro-Modellen. Damit kann man nun dreifach einzoomen, statt zweifach wie beim 12 Pro beziehungsweise zweieinhalbfach wie beim 12 Pro Max. Die Brennweite beträgt damit 77 Millimeter auf das Kleinbild gerechnet. Selbst wenn das Objektiv hierbei etwas lichtschwächer geworden ist (Blende ƒ/2.8 statt ƒ/2.0 beziehungsweise ƒ/2.2), handelt es sich unserer Ansicht nach um eine sinnvolle Entscheidung.

Das Fotoformat Apple ProRAW bleibt weiterhin den Pro-Modellen vorbehalten. Gleiches gilt für den zur Postproduktion mit der Videoschnittanwendung Final Cut Pro gedachten Video-Codec ProRes. Ihn will Apple "später im Herbst" per Software-Update auf 13 Pro und 13 Pro Max nachreichen. Für 4K-Aufnahmen mit ProRes ist ein iPhone mit mindestens 256 GByte Speicherplatz erforderlich.

Der Kinomodus zeichnet den Hintergrund unscharf, arbeitet aber oft nicht überzeugend.

(Bild: Sebastian Trepesch)

Den neuen Kinomodus bieten alle Geräte. Dabei handelt es sich um eine Art Portraitmodus, bei dem eine virtuelle Ebene scharf gestellt und zugleich alles andere unscharf gezeichnet wird. Greift man nicht manuell ein, entscheidet das iPhone, welche Personen, Tiere oder Objekte im Fokus liegen sollen. In den ersten Versuchen hat uns weder diese Entscheidung noch das Freistellen der Objekte überzeugt. Passende Aufnahmesituationen sind eine Voraussetzung für gelungene Ergebnisse.

Den Fokus und damit die Schärfeebene kann man immerhin durch Antippen anpassen – sogar im Nachgang in den fertigen Aufnahmen, eine witzige Idee. Schärfeverlagerungen von einem weitgehend statischen Ausschnitt klappen dagegen gut. Dass diese Funktion allerdings tatsächlich die höhere Leistung der 13er-iPhones erfordert und die 12er dazu nicht per Software-Update imstande gewesen wären, wagen wir zu bezweifeln. Vielleicht gibt es ja bald Videofilm-Apps, welche die Idee auch auf andere Geräte adaptieren.

Manch einer mag enttäuscht sein, dass sich die iPhones 2021 von den 2020ern nicht groß unterscheiden. Beispiele: Der Notch, die Kerbe oben im Display, ist nur gering geschrumpft. Die Kameras ragen weiterhin aus dem Gehäuse heraus. Die Preise sind unfassbar hoch. Für andere ist dagegen klar, dass die Vorgänger mit dem iPhone 13 Pro unattraktiv geworden sind: Tolle neue Kamera-Hardware und -Funktionen, schnellerer Chip und endlich ein flottes Display.

Die Neuerungen halten sich in der Tat in Grenzen, sodass die wenigsten Besitzer eines iPhone 12 ernsthaft einen Umstieg in Erwägung ziehen dürften. Wer aber von einer älteren Generation kommt, den werden die neuen Modelle locken.

Das iPhone 13 Pro lohnt sich im Vergleich zum 13 ohne Pro vor allem für Nutzer, die mit ihrem Smartphone viel fotografieren und filmen. Den Modellen mit 6,1 Zoll Bildschirmdiagonale stehlen die größeren und kleineren Geschwister jedoch die Show: Das iPhone 13 mini (5,4 Zoll) ist ein Technikwunderwerk im Miniaturformat, das selbst in kleinen Händen gut liegt. Dabei bietet es die Ausstattung des iPhone 13 in einem kleineren Gehäuse als das iPhone SE (2. Generation), aber mit einer größeren Displayfläche. Das iPhone 13 Pro Max begeistert dagegen, indem es die Vorzüge des 13 Pro auf 6,7 Zoll Bildschirmdiagonale präsentiert – natürlich mit 120 Hertz. Wer von diesem Gerät nicht nur träumen will, muss allerdings je nach Speicher 1249 Euro (128 GByte) bis saftige 1829 Euro (1 TByte) auf den Tisch legen.

Bei den Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und O2 sowie ersten Apple-Händlern kann man die neuen Modelle bereits vorbestellen. Beim Hersteller Apple starten die Preise bei 799 Euro für das iPhone 13 Pro mini, 899 Euro für das iPhone 13, 1149 Euro für das iPhone 13 Pro und 1249 Euro für das iPhone 13 Pro Max. Ausgeliefert werden sie ab Freitag, den 24. September.

Die Mac & i bringt in Heft 5/2021 (ab 7. Oktober im Handel, einen Tag vorher im heise-Shop) einen ausführlichen Testbericht des iPhone 13 mit allen Ergebnissen und Messwerten – auch zur Akkulaufzeit, die laut Apple wieder spürbar länger als beim iPhone 12 ist. Mac & i-Abonnenten erhalten den Artikel vorab als PDF per E-Mail. Sind Sie Abonnent und haben bislang noch keinen Vorabartikel bekommen, haben wir vermutlich Ihre E-Mail-Adresse nicht. Wenden Sie sich in diesem Falle bitte an leserservice@heise.de. Der Test wird außerdem auf heise+ erscheinen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(tre)