Fahrbericht: Mazda 3 Skyactiv-D 105

Sauber verkleinert

Der schicke Mazda 3 ist mit einem vernünftigen Platzangebot eine Alternative unter den Kompakten, bleibt aber ein Außenseiter. Weg- und zukunftweisend könnte allerdings die Technik seines Dieselmotors werden. Wie fährt sich der 3er mit dem 1,5 Liter kleinen und 105 PS leistenden Skyactiv-Diesel?

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Von
  • Wolfgang Gomoll
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Augsburg, 10. Mai 2016 – Der schicke Mazda 3 ist mit einem vernünftigen Platzangebot eine Alternative zum Ford Focus, Peugeot 308 und einem Hyundai i30, bleibt aber ein Außenseiter unter den Kompakten. Das ist noch nichts besonders Aufregendes. Weg- und zukunftweisend jedoch könnte die Technik seines Dieselmotors mit einem besonders niedrigen Verdichtungsverhältnis sein, wenn es um die Vermeidung von Stickoxid bereits bei der Verbrennung geht. Denn das wird auf Dauer die hohen Kosten für eine aufwendige Abgasnachbehandlung senken. Beim Mazda 3 soll nun ein auf 1,5 Liter verkleinerter Dieselmotor mit 105 PS helfen, den Marktanteil in Deutschland auf zwei Prozent, also Richtung Toyota-Niveau, zu heben. Wie fährt sich der 3er mit Mazdas kleinstem Skyactiv-Diesel?

Mehr Zeit

Im Gegensatz zu herkömmlichen Selbstzündern wird der Kraftstoff bei diesem Konzept früher eingespritzt und hat dadurch vor der Selbstentzündung länger Zeit, sich mit der Luft zu mischen. Die Idealvorstellung ist, dass jedes Kraftstoffmolekül so viele Sauerstoffmoleküle zur Verfügung stehen, wie für seine vollständige Verbrennung nötig sind. So würde der Energiegehalt besonders effizient ausgenutzt und die Entstehung von Ruß vermieden. So weit ist die Technik noch nicht, doch soll die Verbrauchsersparnis laut Mazda immerhin rund 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Aggregaten betragen. Durch die gleichmäßige Verbrennung bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen entsteht auch weniger Stickstoffoxid, wodurch der Mazda-Dieselmotor mit seiner Verdichtung von 1:14,8 auch ohne aufwendige Abgasnachbehandlung Euro 6 erreicht. Ganz umsonst sind die Vorteile nicht zu bekommen: Die Vereinfachung an dieser Stelle erfordert etwas mehr Aufwand für einen sicheren Kaltstart und einen runden Leerlauf.

Der Zylinderblock ist aus Aluminium gegossen, die Kurbelwelle und die Kolben sind ebenfalls leichter, sodass das Aggregat unterm Strich 50 Kilogramm weniger zum Gesamtgewicht des Fahrzeugs beiträgt, als der bereits bisher erhältliche 2.2-Liter-Skyactiv-Diesel. Insgesamt bringt der Mazda 3 deshalb nur 1347 kg (nach EU) auf die Waage. Ganz ordentlich für ein 4,58 Meter langes Auto mit Diesel-Motorisierung.