Im Test: Honda Civic 1.0 VTEC Turbo CVT

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An zwei Dingen könnte Honda allerdings noch nacharbeiten. Zum einen ist die Geräuschdämmung eher dürftig, was dadurch etwas gemindert wird, dass der kleine Motor recht sympathisch tönt. Schwerwiegender ist aber der viel zu hohe Verbrauch. Zunächst vermutete ich, Honda wolle über einen irren Bordcomputer die nervliche Leistungsfähigkeit des Fahrers testen. Dass mir mein Kollege Christian den Testwagen mit rund zehn Litern auf der Anzeige übergab, ist im Normalfall kein Schock. Der arme Mann hat es stets eilig und offenbar auch öfter freie Bahn.

Viel zu viel

Doch die ersten Nachtankungen ergaben auch bei meinem Profil, bestehend aus betont zurückhaltender Fahrweise und rund 50 km am Stück über Land, Werte um sieben Liter. Das ist viel zu viel. Minimal waren es 6,4 Liter, was ungefähr auch dem entspricht, was der Bordcomputer anzeigt. Die Anzahl der Nutzer mit gleichem Modell auf Spritmonitor ist noch sehr gering, doch der Verbrauch geht dort in eine ähnliche Richtung. Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Ein Seat Leon 1.4 TSI ACT mit DSG hatten wir unter ähnlichen Bedingungen bei rund 5 Litern, einen Opel Astra 1.4T ebenfalls. Beide haben mit 150 PS auch noch mehr Leistung.

Gut ausgestattet

Schockpotential bietet auch die Preisliste, allerdings nur auf den ersten Blick. Mit der von uns gefahrenen Kombination aus dem Dreizylinder, CVT und der Ausstattungslinie „Executive Premium“ kostet der Civic immerhin 30.170 Euro. Doch egal, ob Navigationssystem, LED-Scheinwerfer, Lederbezüge oder Schiebedach – im Civic ist dann so gut wie alles drin, was Honda anbietet. Übrig bleiben noch Metalliclack, größere Alufelgen, Anhängerkupplung und ein Spoilerkit. Wer den Civic mit CVT haben will, muss mindestens 26.470 Euro anlegen. Schon in diesem Preis sind Dinge wie Navigationssystem und Klimaautomatik enthalten. Dem Basismodell für 19.990 Euro fehlt nicht nur ein Radio, sondern auch die Klimaanlage. Bei aller zur Schau getragenen Eigenständigkeit: Das dürfte heute auch unter Individualisten kaum noch mehrheitsfähig sein.

Die Überführung hat Honda übernommen. Kosten für Sprit wurden vom Autor getragen.
(mfz)