Apples KI-Strategie: Siri mit LLM, Pages & Co. mit generativen Inhalten?

Bislang hält sich Apple bei moderner KI in seinen Betriebssystemen sehr zurück. Spätestens nächstes Jahr könnte sich das ändern.

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Craig Federighi

Craig Federighi, Apples Softwarechef, soll zu den führenden Managern zählen, die KI in Apple-Produkten vorantreiben.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple will im kommenden Jahr deutlich mehr KI-Funktionen in seine Betriebssysteme und Anwendungsprogramme integrieren – so zumindest das erklärte interne Ziel. Wie der Bloomberg-Journalist Mark Gurman in seinem Newsletter vom Wochenende schreibt, soll zunächst Siri mit einem internen Sprachmodell, das sich Apple GPT nennt, verbessert werden. Außerdem ist offenbar der Einbau generativer KI in verschiedene Programme wie Pages (Textverarbeitung), Keynote (Präsentationsprogramm) und Numbers (Tabellenkalkulation) vorgesehen. Chef des Projekts ist demnach Softwareboss Craig Federighi, der mit dem KI- und ML-Leiter John Giannandrea zusammenarbeiten soll. Zudem ist der mächtige Services-Chef Eddy Cue eingebunden.

Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Google, Microsoft oder Facebook hält sich Apple bislang stark zurück in Sachen KI-Einsatz. Einzige bislang bekannte Nutzung eines modernen Sprachmodells (Large Language Model, LLM) ist die neue Rechtschreibkorrektur in iOS 17, die lokal arbeitet, allerdings bislang nur für Englisch verfügbar ist. Apple betont, man arbeite schon seit vielen Jahren an KI und maschinellem Lernen und die Technik stecke in allen wichtigen Systembereichen. Allerdings handelt es sich dabei eben nicht um generative KI, was etwa Siri deutlich helfen könnte.

All das soll sich nun ändern. Neben einer "smarteren Version von Siri" sei für nächstes Jahr auch eine Integration von generativer KI in die Nachrichten-App geplant, die dann auch "komplexe Fragen beantworten" und Sätze automatisch vervollständigen könne, schreibt Gurman. Zudem seien die iWork-Programme ein mögliches Ziel – hier könnte generative KI beim Schreiben und Erstellen von Präsentationen helfen. Apple Music soll KI-gestützte Wiedergabelisten bieten. Schließlich steht auch eine Integration von generativer KI in Apples Entwicklungsumgebung Xcode auf dem Zettel, damit Developer schneller coden könnten – ähnlich wie man es von Microsofts GitHub Copilot kennt.

Apple dürfte dabei dennoch vorsichtig vorgehen. Statt auf Technik wie die von OpenAI zu setzen, arbeitet der Konzern an eigenen Sprachmodellen, die mit enormen Datenmengen gefüttert werden sollen. Damit will der Konzern die von CEO Tim Cook geforderte "Besonnenheit" in Sachen KI-Hype zeigen. Dennoch wird Apple angeblich mindestens eine Milliarde US-Dollar im Jahr für neue KI-Projekte ausgeben. Intern sollen etwa die AppleCare-Teams von KI-gestützten Wissensdatenbanken profitieren.

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Die Umsetzung der neuen Funktionen soll mit iOS 18 erfolgen, schreibt Gurman weiter – man würde die Features also nicht vor dem kommenden Sommer zu sehen bekommen. Das mache die Leute bei Apple intern nervös: "Es herrscht ziemlich viel Besorgnis darüber und es wird intern als ein ziemlich großes Versäumnis gesehen", so eine informierte Person.

(bsc)