Experten: Apple hat bei 3D-Gesichtserkennung noch Jahre die Nase vorn

Das mit dem iPhone X eingeführte Face-ID-Verfahren wird von Android-Geräteherstellern künftig nachgeahmt werden, glauben Marktbeobachter – allerdings wird das noch eine Weile dauern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Experten: Apple hat bei 3D-Gesichtserkennung noch Jahre die Nase vorn

iPhone X mit True-Depth-Kamerasystem.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Inhaltsverzeichnis

Apple ist nach wie vor Trendsetter im Smartphone-Bereich – so sind Hersteller von Android-Geräten mittlerweile dabei, Bildschirme mit Display-Scharte zu verbauen, auch wenn dies technisch gar nicht notwendig wäre. Auch das 3D-Gesichtserkennungsverfahren Face ID dürfte in einer Abwandlung in den nächsten Jahren bei der Konkurrenz landen. Davon gehen Marktbeobachter aus. Apple habe allerdings noch einen größeren Vorsprung, der bei bis zu 24 Monaten liegen soll, so Branchenexperten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Face-ID-Modul, von Apple "True Depth Camera" genannt, besteht aus mehreren Komponenten wie einer Infrarotkamera, einem Infrarotbeleuchter und einem Punktprojektor, die zusammen ein dreidimensionales Abbild des Gesichtes erstellen und identifizieren können. Vor 2019 werde diese Technik aber nicht weitläufig in Android-Geräten stecken, heißt es aus Kreisen von Komponentenherstellern. Wichtige Bauteile stehen demnach nicht in der benötigten Masse zur Verfügung. Der IT-Marktforscher Gartner glaubt, dass bis 2012 rund 40 Prozent aller Smartphones mit 3D-Kameras ausgestattet sein werden. Dies ist nicht nur hilfreich für die Gesichtserkennung, sondern auch für Augmented-Reality-Anwendungen.

Zu den aktuell noch schwer zu bekommenden Komponenten gehören laut Reuters insbesondere VCSEL-Module. Diese sogenannten Oberflächenemitter erzeugen die für das 3D-Abbild notwendigen Laserstrahlen. Hier stehen offenbar weiterhin nicht genügend Kapazitäten parat – außer für Apple, wo man längerfristige Verträge geschlossen hat. Für die VCSEL-Module notwendige optische Filter sind ein weiteres Bottleneck.

Bei Apple scheint man indes auch bei weiteren Geräten auf Face ID setzen zu wollen. Zuletzt gab es Gerüchte, laut denen die nächste Generation des iPad Pro erstmals eine True-Depth-Kamera erhalten könnte. Auch diese würde dann der Gesichtserkennung dienen sowie für Augmented-Reality-Anwendungen genutzt werden können. (bsc)