Freitag: Assanges Berufung gegen Auslieferung, Elektro-Mini als Cabrio-Rarität
Assange gegen Auslieferung + Elektrisches Mini Cabrio + Rekorde bei TSMC + Holocaust-Leugner bei Telegram + Studie über Programmierer-Jobs + Telstra im Pazifik
Die Berufung von Julian Assanges ist jetzt veröffentlicht worden. Demnach gebe es gleich mehrere Gründe, die gegen eine Auslieferung in die USA sprechen. Dazu gehören Irrtümer seitens der britischen Innenministerin. BMW hat derweil den elektrifizierten Mini auch als Cabrio vorgestellt. Allerdings handelt es sich bei diesem Elektroauto noch um ein Einzelstück, das einen Vorgeschmack auf die künftige Mini-Generation geben soll. Künftige Generationen in der Chipfertigung hat TSMC nochmals erläutert, als der Auftragsfertiger erneut Rekordzahlen bei Quartalsumsatz und -gewinn vorgelegt hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Julian Assange ergreift sein vielleicht letztes Rechtsmittel gegen die Auslieferung aus Großbritannien an die USA. In der am Donnerstag veröffentlichten Berufung führen seine Anwälte vier Punkte an, wonach sich die britische Innenministerin Priti Patel geirrt hat, als sie den Auslieferungsbeschluss unterzeichnet hat. So soll es sich etwa um eine politische Rechtsverletzung handeln, was dem Auslieferungsabkommen widersprechen würde: Assanges Berufung gegen Auslieferungsbeschluss veröffentlicht.
Der Mini Cooper SE fährt sich derart beherzt-handlich-agil, dass man seinem Charme schnell erlegen ist. Kein Wunder also, dass inzwischen jeder dritte Mini den batterieelektrischen Antrieb eingebaut hat. Erstaunlich ist, dass es ihn bislang nur in einer Karosserie zu kaufen gibt. Nun zeigt BMW ein Cabrio mit diesem E-Antrieb, allerdings als Unikat. Die reizvolle Verbindung ist nur ein Vorgeschmack. Wahrscheinlich wird es erst den Nachfolger des aktuellen Elektro-Minis wieder offen geben: Mini Cabrio als Elektroauto – vorerst ein Einzelstück.
Mini Cabrio (5 Bilder)
Der taiwanische Chipauftragsfertiger TSMC verzeichnet ein weiteres Rekordquartal mit starken Umsatz- und Gewinnzuwächsen. Allerdings sehen die Taiwaner, dass sich die Lager der Kunden nach Jahren des Wachstums derzeit mit Halbleiterprodukten füllen. Gründe sind die weiterhin gestörte Lieferkette sowie eine sinkende Nachfrage bei Privathaushalten. Trotzdem erwartet TSMC im zweiten Halbjahr eine weiterhin hohe Nachfrage. Die Fertigungskapazität bleibe knapp: Obwohl sich die Chips bei den Kunden stapeln, erzielt TSMC ein weiteres Rekordquartal.
In einer Sammlung von Einträgen zum Holocaust auf dem Messenger-Dienst Telegram leugneten die Verfasser in 49 Prozent der Fälle den Massenmord an Juden durch das NS-Regime oder verfälschten die Fakten dazu. Dieser Anteil von Fehlinformationen ist deutlich höher als bei einschlägigen Inhalten auf den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram, TikTok und Twitter. Dies ergibt eine Studie der Universität Oxford im Auftrag der UNESCO. Die Forscher untersuchten insgesamt 4000 Beiträge auf den fünf großen Plattformen: Telegram ist laut Unesco-Studie ein Hort von Holocaust-Leugnern.
Anfang Juni 2022 waren bundesweit über 155.000 Entwicklerstellen ausgeschrieben. Dabei sind jeweils unterschiedliche Programmiersprachen die Voraussetzung – in Anbetracht der Fülle offener Positionen dürfte allerdings für fast jeden, der programmieren kann, etwas Passendes dabei sein. Nun hat eine Recherche offene Ausschreibungen nach Programmiersprachen ausgewertet und nach den Standorten der Projekte und Arbeitgeber aufgeschlüsselt. Am gefragtesten sind dabei Java, SQL, Python – vorwiegend in Berlin: Für welche Programmiersprachen ist der Bedarf am höchsten?
Der australische Telekom-Konzern Telstra hat die Übernahme des Netzbetreibers Digitel Pacific mit Mobilfunknetzen in Fiji, Nauru, Papua-Neuguinea, Samoa, Tonga und Vanuatu vollzogen. Vom Kaufpreis von 1,6 Milliarden US-Dollar kommen 1,33 Milliarden von der australischen Exportfinanzierungsagentur, die damit einen Kauf durch die Volksrepublik China verhindert. Digicel Pacific hat 2,8 Millionen Kunden und ist das erste Auslandsinvestment Telstras.
Auch noch wichtig:
- Thüringer Polizisten sollen ihre Einsätze künftig mit Körperkameras filmen dürfen. Die Linke fühlt sich zur Zustimmung "erpresst". Dagegen stimmt nur die FDP: Polizei Thüringens erhält Bodycams.
- Amazon verspricht erneut, Daten der unabhängigen Händler nicht gegen deren Interessen zu verwenden. Dabei ist das intern ohnehin untersagt: Amazon verspricht der EU, Händlerdaten nicht zu missbrauchen.
- Die EU-Kommission arbeitet an einem Notfallplan für eine mögliche Gaskrise: 19 Grad in öffentlichen Gebäuden und dreimal höhere Abschläge.
- Die Regierung sieht im Bau von LNG-Terminals eine Lösung, um Ausfälle bei russischen Gasimporten zu kompensieren. Welche Argumente dafür und dagegen sprechen: Können uns LNG-Terminals in der Gaskrise wirklich helfen? Ein Pro & Contra.
- Bei E-Autos wetteifern westliche Hersteller mit schnellerer Beschleunigung und höherer Reichweite um Kunden. Nissan geht einen anderen Weg mit dem Mini Sakura: Testfahrt mit Japans preiswertestem Elektroauto.
- Google erklärt die Gründe für das Ende der internen Linux-Distribution Goobuntu, wie man das neue gLinux verwaltet und warum man Rolling Releases bevorzugt: Warum uns Ubuntu zu träge war – und wie wir jetzt gLinux administrieren.
- Mit Celsius geht die nächste Krypto-Kreditplattform in die Knie. Das betrifft auch die Einlagen deutscher Kunden in Bitcoin-Ertragskonten beim Startup Nuri: Krypto-Finanzdienst Celsius ist pleite – Sorge um Bitcoin-Ertragskonten bei Nuri.
- Georgien hat Internetanschlüsse mit SpaceX' Starlink genehmigt. Außer im Grenzgebiet zu Russland wird der Dienst landesweit verfügbar sein.
(fds)