Freitag: Microsoft will Game Pass überall, Metas Threads bald auch in der EU

Xbox-Abo auf mehr Geräten + Threads vor EU-Start + Hacking-Team-Gründer in Haft + Malware-Analyse per KI + Ex-Landesdatenschützin im Podcast + Adventskalender

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Weihnachtsmann auf Sofa mit Gamecontroller; Freitag: Spiele-Abo, Twitter-Klon, Hacking-Team, KI-Analyse, Adventskalender & Datenschützerin-Podcast

(Bild: Roman Samborskyi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Microsofts Spiele-Abo Xbox Game Pass soll auf jedem Gaming-tauglichen Bildschirm verfügbar werden. Das gilt auch für Sony PlayStation und Nintendo Switch, sofern die Konkurrenten dies zulassen. Nicht zugelassen in der EU ist bislang Metas Twitter-Klon namens Threads, weil Verbraucherschutzstandards nicht erfüllt werden. Das soll sich bald ändern, heißt es jetzt, sogar schon in diesem Monat. Allerdings benötigt Threads dafür einige neue Funktionen. Derweil soll der Gründer der Spyware-Firma Hacking Team David Vincenzetti auf eine Angehörige eingestochen haben. Sie ist inzwischen außer Lebensgefahr, aber die Polizei hat bei der Festnahme 195 Messer gefunden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft will seinen Xbox Game Pass auch auf anderen Spielkonsolen anbieten, etwa der PlayStation und der Switch. Ob Sony und Nintendo mitspielen, steht auf einem anderen Blatt. Aber das Ziel Microsofts ist, Spiele und das eigene Gaming-Abo "auf jeden Bildschirm zu bringen, auf dem Spiele gespielt werden können", einschließlich denen rivalisierender Spielkonsolen. Xbox-Finanzchef Tim Stuart bezeichnet es als "eine Art Strategiewechsel". Er schließt für diese Pläne des Abonnementdienstes Smart-TVs, mobile Geräte und "was wir früher als Konkurrenten angesehen hätten, wie PlayStation und Nintendo" ein: Microsoft will Xbox Game Pass auf jedem Bildschirm, auch PlayStation und Switch.

Instagram wird seinen Mikroblogging-Dienst Threads noch im Dezember in der Europäischen Union lancieren. Das im Juli eröffnete Angebot ist in über 100 Ländern außerhalb der EU bereits verfügbar, erfüllt bislang aber nicht die Verbraucherschutzstandards der EU. Für den EU-Auftritt sind daher mehrere Verbesserungen notwendig. Beispielsweise führt Instagram die Möglichkeit ein, ein einmal eingerichtetes Threads-Konto wieder löschen zu lassen, ohne gleichzeitig das gesamte Instagram-Konto aufgeben zu müssen. Außerdem soll es möglich sein, Threads rein passiv zu nutzen – also ohne Profil, welches auch zum Veröffentlichen eigener Beiträge berechtigen würde: Instagram-Dienst Threads kommt bald in die Europäische Union.

David Vincenzetti, Mitgründer der verruchten Spyware-Firma Hacking Team, ist in Haft. Er wurde offenbar am Samstag in Mailand unter dem Verdacht des versuchten Mordes verhaftet. Vincenzetti soll auf die Ehefrau seines Cousins eingestochen und diese erheblich verletzt haben. Vincenzetti gründete 2003 gemeinsam mit Valeriano Bedeschi in Mailand das Unternehmen Hacking Team. Es vertrieb, ähnlich wie die NSO Group oder FinFisher, Software für IKT-Angriffe und Überwachung – einige Jahre lang mit großem Erfolg. Zu den Kunden zählten Behörden und Unternehmen. Hacking Team zählte auch Staaten mit zweifelhafter Menschenrechtssituation zu seinen Kunden. Doch nun wurde der Gründer des Hacking Team verhaftet: Verdacht des Mordversuchs.

Nachdem Google 2019 ein Safety Engineering Center (GSEC) in München und 2021 eines in Dublin eröffnet hat, folgt ein weiteres europäisches GSEC in Málaga. In dem neuen Entwicklungszentrum will Google beispielsweise mit dem US-Sicherheitsunternehmen Mandiant, Experten, Wissenschaftlern, Unternehmen sowie Behörden an Werkzeugen für IT-Sicherheit und Malware-Analyse arbeiten. Zudem veröffentlichte Google einen Bericht zu KI-gestützter Malware-Analyse. Eine Funktion nutzt Künstliche Intelligenz (KI) für die Analyse von Code, insbesondere von verdächtigen Skripten: KI-gestützte Malware-Analyse von Google und Safety Engineering Center in Málaga.

Es wird langsam zur Tradition im c't-Datenschutz-Podcast: Ehemalige Behördenleiter kommen gerne als Gäste, um die High- und Lowlights ihrer Amtszeit Revue passieren zu lassen. Und das ohne jene Redebeschränkungen, die ihnen ihre Position auferlegt hatte. In Episode 98 plaudert die ehemalige Landesdatenschutzbeauftragte Niedersachsens Barbara Thiel aus dem datenschutzrechtlichen Nähkästchen. Thiel amtierte von 2015 bis Mitte 2023 und erlebte den Awareness-Wandel, den die DSGVO mit sich brachte, als Behördenleiterin an vorderster Front mit. Wie der Start verlief, welche Schwerpunkte sie sich aussuchte und auf welche Widerstände sie im Laufe ihrer Amtszeit stieß, erklärt sie in der Auslegungssache 98: Acht Jahre LfD - eine Bilanz.

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(fds)