IFA

Highlights: Das war die IFA 2023

Die IFA hat ihre Tore geschlossen. Während wir einige Highlights Revue passieren lassen, blicken die Veranstalter bereits auf die Jubiläums-IFA 2024.​

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Inhaltsverzeichnis

In Berlin ist am Dienstagabend die IFA 2023 zu Ende gegangen. Veranstalter und Aussteller ziehen eine überwiegend positive Bilanz, auch wenn die Messe noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden ist. Die Ausstellungsfläche auf dem Berliner Messegelände war ausverkauft, über 2.000 Unternehmen zeigten ihre Waren aus den Bereichen Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte. Während der fünf Messetage kamen rund 182.000 Besucher auf die IFA, wie die Veranstalter am Dienstagabend mitteilten.

Während große Marken der Unterhaltungselektronik, die das Bild der IFA früherer Tage prägten, ihren Messeauftritt drastisch zurückgefahren oder abgesagt haben, zeigten die aufstrebenden chinesischen Hersteller Farbe. Eröffnet wurde die IFA dann auch mit Auftritten der CEOs von Honor und Hisense, während man Hersteller wie Panasonic oder Sony im Hinterzimmer suchen musste. Die Messe war dennoch ausverkauft und viele Aussteller zum ersten Mal dabei.

Die IFA ist zwar keine klassische Smartphone-Messe, dennoch bildeten die wenigen vertretenen Hersteller die ganze technische Bandbreite ab. Honor auf der einen Seite gab sich als Innovationstreiber. Anders als früher Huawei hatte Honor keinen neuen Chip im Gepäck, sondern das aktuell dünnste Foldable. Zusammengeklappt ist das Magic V2 keinen Zentimeter dick. Ein Hingucker ist das Konzeptphone V Purse, bei dem der Bildschirm außen getragen wird.

Eine interessante Entwicklung deutet sich im TV-Segment an. Mit neuen Fernseherherstellern, die aus dem asiatischen Raum auf den Markt drängen, nimmt die Bedeutung der TV-Betriebssysteme zu. Neben Google, das sein Android-TV inzwischen erfolgreich bei vielen Herstellern etabliert hat, haben sich auf der IFA vor allem Roku und TiVo in Stellung gebracht, neue Marktanteile zu erobern.

2023 ist ein Übergangsjahr für die IFA. Nachdem es zwischen dem Branchenverband Gfu und der Messe Berlin, die die IFA bisher gemeinsam veranstaltet haben, unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft der größten europäischen Elektronikmesse gab, kam es 2022 zum Bruch. Die Gfu, der die Marke "IFA" gehört, will nun mit dem britischen Veranstalter Clarion die IFA neu aufstellen. 2023 war eine Generalprobe für das hundertjährige Jubiläum der IFA im kommenden Jahr. Mindestens bis 2033 soll die Messe noch in Berlin bleiben.

"Wir hatten weniger als acht Monate Zeit, um uns vorzubereiten", sagte Oliver Merlin, der Messechef des Übergangsjahres 2023. "Das Team hat ein echtes Wunder vollbracht und eine wunderbare und inspirierende IFA auf die Beine gestellt." Merlin, der sich selbst als "Change Manager" beschreibt, übergibt die Leitung der IFA zum 1. Oktober an Leif-Erik Lindner. Der ehemalige Samsung-Manager wird die Jubiläumsmesse 2024 verantworten.

Merlin hat für die IFA in diesem Jahr verstärkt auf den Nachwuchs sowie Themen wie Nachhaltigkeit und Energieversorgung gesetzt. Die Startup-Halle "IFA Next" war gut gefüllt, auch einen Gaming-Bereich gab es auf der Messe. Auch Robotik und KI waren als Trendthemen in vielen Hallen präsent. Die Aussteller, mit denen heise online gesprochen hat, zeigten sich überwiegend zufrieden mit der IFA.

So auch AVM, die als Berliner Unternehmen ein Heimspiel auf der Messe haben. "Die IFA 2023 hat sich wieder als beliebter Ort für den Austausch mit unseren Kunden und Händlern bewiesen", sagte AVM-Vertriebschef Michael Sadranowski. "Wir sind sehr zufrieden."

2023 kamen immer noch deutlich weniger Menschen auf die IFA als im letzten Jahr vor der Pandemie. 2019 zählte die Messe noch 245.000 Besucher. In diesem Jahr verzeichnete die Messe immerhin 13 Prozent mehr Besucher als 2022 mit 161.000 Besuchern. Auch andere große Industriemessen wie die CES in Las Vegas oder der MWC Barcelona erholen sich langsam von der Unterbrechung durch das Coronavirus, bleiben bei den Besucherzahlen aber noch hinter früheren Jahren zurück. Der Verband der Messewirtschaft (AUMA) verzeichnet in diesem Jahr zwar steigende Besucherzahlen für deutsche Messen, rechnet aber erst 2025 mit einer "breiten wirtschaftlichen Erholung".

"Die IFA Berlin ist zurück – sowohl als Plattform als auch als Konstante für die globale Tech-Industrie. Wir haben gezeigt, wie schnell sich die IFA weiterentwickeln kann", bilanzierte Gfu-Chefin Sara Warneke und bezeichnete die IFA 2023 als großen Erfolg. "Wir bereiten uns jetzt auf den 100. Geburtstag der IFA im Jahr 2024 vor."

(vbr)