Montag: Vorzeitiges Ende privater Mondmission, LNG-Terminal-Resultat und Pläne

Peregrine-Rückkehr statt Mondlandung + Gas aus LNG-Terminals + Radionuklidbatterie mit langer Laufzeit + Störungen im Glasfasernetz + Tod von Open Source

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Katze sitzt auf einem Ast im Mondschein; Montag: Peregrine-Scheitern, LNG-Statusbericht, 50-Jahr-Batterie, Glasfaser-Störungen & Post-Open-Source
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein Treibstoffleck lässt eine weitere private Mondmission scheitern. Statt auf dem Mond zu landen, wird das Raumschiff der Peregrine Mission One wohl bei der unplanmäßigen Rückkehr in der Erdatmosphäre verglühen, voraussichtlich diese Woche über Australien. Deutschlands erstes Flüssigerdgas-Terminal blickt derweil auf ein Jahr Betriebszeit zurück. Weitere Vorhaben stehen aktuell kurz vor der Vollendung. Wir blicken auf die aktuelle Statistik der LNG-Importe sowie die verschiedenen neuen Terminals und deren Status. In China hat Betavolt Technology eine "revolutionäre" kompakte Radionuklidbatterie auf Basis von Nickel-63 mit 100 Mikrowatt Leistung und 50 Jahre Lebensdauer angekündigt. Diese könnte zukünftig das Aufladen etwa von Handys überflüssig machen, aber noch steht die Entwicklung dieser Batterien am Anfang – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Mondlandemission Peregrine One wird ihr geplantes Ziel nicht erreichen. Das privat finanzierte Raumfahrzeug wird aufgrund eines Treibstofflecks nicht auf dem Mond landen können, sondern in den nächsten Tagen zur Erde zurückkehren und voraussichtlich in der Atmosphäre verglühen. Das erklärte das US-Unternehmen Astrobotic Technology, das die Mondlandefähre Peregrine gebaut hat. Das Scheitern der Mondlandemission Peregrine One war bereits kurz nach dem Start letzte Woche erwartet worden, weil es Probleme mit dem Antriebssystem gegeben hatte. Eine sanfte Landung auf dem Mond wird ausgeschlossen: Peregrine Mission One gescheitert, Mondlandefähre auf dem Weg zurück zur Erde.

Etwas mehr als ein Jahr nach Eröffnung des ersten deutschen Flüssigerdgas-Terminals in Wilhelmshaven steht in den kommenden Wochen und Monaten die Inbetriebnahme weiterer neuer Anlandestellen für tiefkaltes flüssiges Erdgas bevor. Sehr viel mediale Aufmerksamkeit zieht dabei weiterhin das Vorhaben auf der Insel Rügen auf sich, wo Bürger und Umweltschützer gegen die Pläne aufbegehren. Konfliktpotenzial bieten aber einige andere LNG-Terminals. Die Statistiken geben indessen erstmals Aufschluss darüber, wie wichtig die LNG-Terminals für die Gasversorgung Deutschlands wirklich sind: So viel Gas wird wirklich gegeben an deutschen LNG-Terminals.

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Das chinesische Unternehmen Betavolt Technology hat eine 3-Volt-Batterie mit einer Leistung von 100 Mikrowatt in einem kompakten Gehäuse (15 mm × 15 mm × 5 mm) angekündigt, die eine Lebensdauer von 50 Jahren verspricht. Das will das Unternehmen mithilfe von Betavoltaik erreichen, bei der man einen Halbleiter mit schnellen Elektronen bestrahlt, die beim Betazerfall eines Isotops entstehen. Bis 2025 will Betavolt Technology Batterien mit einer Leistung von 1 Watt auf den Markt bringen. Als Einsatzorte für solche Batterien sieht die Firma Smartphones, Drohnen, aber auch Medizintechnik, sofern die Politik dies zulässt. Radionuklidbatterie verspricht 50 Jahre Laufzeit: Nie wieder Handy aufladen?

Das Telekommunikationsunternehmen Deutsche Glasfaser verzeichnete seit Samstagmorgen eine Störung des Glasfasernetzes. Es könne derzeit bei den Diensten Internet, TV und Festnetztelefonie zu Beeinträchtigungen und vorübergehenden Ausfällen kommen, teilt das Unternehmen mit. Die Teams des Unternehmens und Dienstleister seien dabei, die Ursache der Störung zu ermitteln. Neben einer Störung über "alle Regionen" führt die Webseite der Deutschen Glasfaser eigens auch die Regionen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Auch deren Lösungsstatus wurde als "offen" gemeldet. Dort traten die Störungen bereits Freitagnachmittag auf: Störungen im Netz der Deutschen Glasfaser.

"Offener Code ist eine Grundlage für eine offene Gesellschaft", hob "Creative Commons"-Initiator Lawrence Lessig 1999 hervor. Befürworter freier Software wie Richard Stallman und Eben Moglen tüftelten daher Lizenzen wie die GNU General Public License (GPL) aus, um die Freiheit von Softwareprogrammen mit offenem Quelltext zu wahren. Doch die Achtung vor solchen rechtlichen Modellen schwindet. Zudem nutzen große Internetkonzerne wie Amazon, Google, Meta und Microsoft verstärkt auch ihre mit freier Software gebauten Plattformen und Cloud-Infrastrukturen, um im großen Stil Daten über ihre Nutzer zu sammeln und deren Privatsphäre auszuhöhlen, berichtet Missing Link: Open Source ist tot, es lebe Post-Open-Source.

Auch noch wichtig:

(fds)