Montag: Windkraftwerke gebremst von Netzlast, Kritik an Datensammlung wegen DSA

Windkraftanlagen unterfordert + BKA sammelt Verdachtsdaten + KI-Bilder Taylor Swifts + Akira-Angriff erleichtert + Waschmachinen-Reparatur + 30 Jahre Babylon 5

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Reihe von Offshore-Windkraftlanlagen; Montag: Energie-Last, BKA-Kritik, Swift-KI, Kennwort-Schwäche, Reparatur-Probleme & Babylon-5-Jubiläum

(Bild: PHOTOCREO Michal Bednarek/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Windkraftwerke in der Nordsee könnten deutlich mehr Strom liefern. Doch wegen überlasteter Netze an Land müssen immer wieder Anlagen abgeregelt werden. Zudem gibt es kaum noch ältere Kraftwerke, die stattdessen gedrosselt werden könnten. Derweil laufen Bürgerrechtler gegen die mit der DSA-Umsetzung geplante "Datenflut" fürs BKA Sturm. Es drohten "massive Freiheitseingriffe" auch zulasten Unbescholtener, wenn das BKA wie vorgesehen Nutzerdaten wegen Verdacht auf Straftaten sammelt. In den USA reagiert das Weiße Haus auf virale, KI-generierte, sexuell explizite Bilder von Taylor Swift und fordert Maßnahmen gegen Missbrauch. Zwar hat X/Twitter die Suche danach eingeschränkt, aber solche KI-Bilder seien ein wachsendes Problem – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die für die Energiewende wichtigen Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee haben im vergangenen Jahr wegen Engpässen im Netz an Land weniger Strom geliefert als im Jahr zuvor. Insgesamt seien 19,24 Terawattstunden (TWh) Windenergie an Land übertragen worden, teilte der Netzbetreiber Tennet mit. Das seien rund neun Prozent weniger als 2022. Rein rechnerisch könnte mit den 19,24 TWh der Jahresbedarf von rund sechs Millionen Haushalten gedeckt werden. Ein weiterer Grund für die Abregelung der Windkraftanlagen ist, dass es im Norden kaum noch konventionelle Großkraftwerke gebe, die stattdessen gedrosselt werden könnten: Überlastete Netze sorgen für weniger Windenergie aus der Nordsee.

Die mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz verknüpfte und seit Jahren umstrittene nationale Meldepflicht für strafrechtlich relevante Inhalte an das Bundeskriminalamt (BKA) scheiterte zwar, nachdem sich Google, Meta, TikTok und Twitter dagegen erfolgreich vor Gericht wehrten. Mit dem Digital Services Act (DSA) droht nun aber prinzipiell eine EU-weite Neuauflage. Laut DSA müssen Plattformen bei dem Verdacht auf Straftaten, die eine Gefahr für das Leben oder die Sicherheit von Personen darstellen, bestimmte Nutzerdaten übermitteln. Die Bundesregierung hat das BKA als dafür zuständig benannt. Dies stößt Bürgerrechtlern übel auf: Kritik an massenhaftem Transfer von Nutzerdaten ans BKA wegen Digital Services Act.

KI-generierte sexuell explizite Bilder der US-amerikanischen Popsängerin Taylor Swift sind in der vergangenen Woche über den Kurznachrichtendienst X viral gegangen. Die Bilder, die zuerst auf Plattformen wie 4chan und in einer Telegram-Gruppe aufgetaucht zu sein scheinen, sollen mithilfe von KI-Tools erstellt worden sein, darunter ein kostenloses KI-Tool zur Text-zu-Bild-Generierung von Microsoft. Einige dieser Bilder erlangten auf X enorme Popularität mit Zehntausenden von Likes und Tausenden Weiterleitungen. X hat reagiert und bestätigt, dass auch die Ergebnisse bei der Suche nach Taylor Swift vorübergehend eingeschränkt wurden: Suche nach KI-generierten pornografischen Bildern von Taylor Swift eingeschränkt.

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Der Ransomware-Angriff auf die Südwestfalen-IT (SIT) gelang wohl aufgrund eines schwachen Passworts, fehlender Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA) und einer schlecht gepflegten VPN-Appliance. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht eines IT-Forensikunternehmens. Die Angreifer begannen offenbar bereits im Oktober, Zugangsdaten auszuprobieren und erbeuteten nach kurzer Zeit die VPN-Kennung eines SIT-Mitarbeiters. Mit diesem Zugang, der nicht per MFA gegen derlei Ratespielchen geschützt war, hangelten sich die Kriminellen weiter. Sie kundschafteten das SIT-Netz aus und begannen am Ende Oktober mit der Verschlüsselung der Systeme. Das führte zur Erpressung in Südwestfalen: Akira kam mit geratenem Passwort ins kommunale Netz.

2021 traten Verordnungen in Kraft, mit der die EU-Kommission dazu beitragen wollte, dass große Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen öfter repariert werden. 2023 endete die Gewährleistungsfrist für die ersten betreffenden Produkte. Die Vorgaben sind für Käufer damit relevant geworden, da sie Mängel nun nicht mehr beim Handel reklamieren können. Eine Marktanalyse hat zahlreiche und teils schwere Mängel bei der Umsetzung der Vorschriften ergeben. Ersatzteile wie Türdichtungen und Kunststoffzubehör sind zwar verfügbar und Lieferfristen werden eingehalten. Aber: Die für die Reparatur benötigten Komponenten sind zum Teil schwer zu finden und die Preise variieren stark. Zudem fehlen verständliche Reparaturanleitungen, trotz Recht auf Reparatur: Waschmaschinen-Hersteller erschweren Reparaturen.

Am 26. Januar 1994 strahlte der Warner-Sender PTEN die erste reguläre Folge der Science-Fiction-Serie Babylon 5 aus. Der Werbetext dafür lautete "Lichtjahre allem anderen voraus, das im Fernsehen läuft" – und dieses Versprechen erfüllte die Serie in fast allen Bereichen. Schon das Setting ist für die damalige Zeit ungewöhnlich: Da gibt es eine acht Kilometer lange Raumstation, 10,5 Lichtjahre von der Erde entfernt, auf der sich allerlei Aliens tummeln. Wie sollte man so etwas mit den damals üblichen Modellen darstellen? Und ist das nicht ein dreister Abklatsch von Star Trek: Deep Space 9 (DS9), das genau ein Jahr zuvor angelaufen war? Babylon 5 wird 30 Jahre alt: Aus dem Schatten.

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(fds)