NUC: Intel gibt seine Mini-PCs auf

Eine weitere Sparte muss dran glauben – Intel entwickelt keine NUC-Mainboards und passende Mini-PCs mehr.

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(Bild: heise online / mma)

Lesezeit: 3 Min.

Intel wird keine neuen NUC-Rechner mehr vorstellen. Nach etwas mehr als zehn Jahren stellt der Hersteller seine PC-Sparte ein, die den Standard mit 10 cm × 10 cm kleinen Mainboards massentauglich gemacht hat. Mini-PCs in dieser Größenklasse kommen künftig noch von Herstellern wie Asrock, Gigabyte, MSI und Zotac, die eigene Mainboards entwickeln.

In einer Stellungnahme schreibt Intel:

"Wir haben uns entschieden, die Direktinvestitionen in das Next-Unit-of-Compute-(NUC-)Geschäft einzustellen und unsere Strategie so auszurichten, dass unsere Ökosystempartner die NUC-Innovation und das Wachstum fortsetzen können. Diese Entscheidung hat keine Auswirkungen auf die verbleibenden Geschäftsbereiche der Client Computing Group (CCG) oder Network and Edge Computing (NEX) von Intel. Darüber hinaus arbeiten wir mit unseren Partnern und Kunden zusammen, um einen reibungslosen Übergang und die Erfüllung aller unserer derzeitigen Verpflichtungen sicherzustellen – einschließlich des laufenden Supports für die derzeit auf dem Markt befindlichen NUC-Produkte."

Derzeit findet bei Intel eine Konsolidierung statt, um die Firma wieder profitabel zu machen. Anfang 2023 hat Intel bereits seine Server-Gerätesparte an den Elektronikkonzern MiTAC verkauft. Zuvor stieß die Firma unter anderem seine SSD-, Optane- und Netzwerksparten ab. Auch die zwischenzeitlich ins Leben gerufene Mining-Gruppe wurde wieder dicht gemacht. Mit dem Einstellen der NUCs baut Intel jetzt gar keine Endgeräte mehr.

Den ersten NUC hat Intel zwar Anfang 2013 vorgestellt, das Erstlingsmodell mit Celeron-Prozessor aus der Sandy-Bridge-Generation war aber nie breit verfügbar. Noch im selben Jahr erschienen gleich zwei Nachfolger mit Ivy-Bridge- und Haswell-CPUs, etwa dem i5-3427U und Core i5-4250U. Damals verwendeten die NUCs noch mSATA-SSDs – M.2-Steckplätze gab es noch nicht.

Seitdem hat Intel Dutzende Modelle in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen vorgestellt: In etwas höhere Gehäuse passte auf Wunsch ein 2,5-Zoll-Datenträger, zudem kamen High-Performance-Modelle. Legendär ist der NUC 8 alias Hades Canyon, der etwas breiter wurde und einen Kombiprozessor mit einer Radeon-GPU von AMD verwendete.

Legendär: Intels Hades-Canyon-NUC mit AMD-Hardware inside.

(Bild: c't)

Mit dem NUC 9 Extreme führte Intel das Compute Element ein: eine PCI-Express-Steckkarte mit aufgelötetem Mobilprozessor, SO-DIMM-Steckplätzen und M.2-Slots. Ein Basisboard hat das Compute Element mit dem Gehäuse und einer eigenständigen Grafikkarte verbunden. Der NUC 11 Extreme (Beast Canyon) und NUC 12 Extreme (Dragon Canyon) wuchsen noch weiter. Parallel gab es weiterhin die Mini-NUCs.

Im Jahr 2022 erschienen die ersten modularen Notebooks, die auf schmalere Compute-Element-Karten von Intel setzten und jetzt ebenfalls Geschichte sind.

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Update

MSI als weiteren Hersteller von Mini-PCs ergänzt. Die Firma vertreibt die eigenen Modelle unter dem Namen Cubi.

(mma)