Sehenden Auges: Apple droht bei Vision Pro ein Markenrechtsstreit mit Huawei

Der Name Vision Pro ist ausgerechnet von Huawei bereits als Marke registriert worden. Was das für Apple bedeutet und wie eine Lösung aussehen könnte.

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Apple Vision Pro

Die Apple Vision Pro nach ihrer Vorstellung in Cupertino

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Buchstäblich sehendes Auges schreitet Apple in China einem Markenrechtsstreit mit dem Smartphone-Mitbewerber Huawei entgegen. In China wurde der Name Vision Pro bereits im Mai 2019 dem chinesischen Konzern zugesprochen. Dies könnte einen Marktstart des ersten Apple-Headsets in China deutlich erschweren, berichten Fast Technology und das chinesische Tech-Blog MyDrivers.

Huawei genieße bis Ende November 2031 Markenschutz für LCD-Fernseher, Virtual-Reality- und Funkgeräte, die den Namen "Vision Pro" tragen, heißt es in dem Bericht. Unter dem Namen Vision Glass verkauft Huawei bereits eine OLED-Display-Brille sowie unter dem Oberbegriff Vision eine Reihe von Fernsehern.

Apple selbst ist dafür bekannt, nicht zimperlich zu sein, wenn es darum geht, seine Markennamen zu schützen – und sei es nur, dass im Entferntesten eine Verwechslungsgefahr besteht. In der Schweiz etwa pocht das US-Unternehmen auf eine erweiterte Bildmarke, um das Bild eines Apfels für weitere Bereiche zu schützen. Apple-Anwälte klopften in der Vergangenheit laut Medienberichten auch bei Cafés an, die einen Apfel im Namen hatten. Selbst gegen die Silhouette einer Birne konnte der iPhone-Hersteller erfolgreich vorgehen, weil sie Assoziationen an den markanten Apfel weckt.

Im aktuellen Fall hat das Unternehmen verschiedene Optionen. Inwieweit die Marke Huaweis schon für den zunächst nur in den USA geplanten Verkaufsstart des Headsets Anfang 2024 eine Rolle spielt, ist unklar. Wenn aber eine Veröffentlichung in China ansteht, könnte Apple entweder die Brille für den dortigen Markt umbenennen. Dies wird als eher unrealistisches Szenario angesehen. Wahrscheinlicher ist, dass Apple sich mit Huawei einigt und dafür eine Geldsumme überweisen muss.

Beispiele dafür gibt es in der Geschichte Apples in großer Zahl. Der Technologie-Konzern Cisco ging als Besitzer der Marke "iPhone" eine Einigung mit Apple ein, ebenso das chinesische Unternehmen Proview beim iPad. Sogar der eigene Name war schon Gegenstand einer Auseinandersetzung, weil die Beatles vor Apple die bekannte Apple Corp. gegründet hatten und entsprechende Rechte besaßen. Apple Music sah sich indessen einer Klage eines Jazzmusikers gegenüber, der eine zu große Nähe zu seiner Marke Apple Jazz sah.

(mki)