Wellenreiter

Samsungs erstes Bada-Smartphone S8500 Wave gefällt mit seinem hochwertigen Gehäuse und dem farbstarken Super-AMOLED-Display.

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Ende 2009 kündigte Samsung unter dem Namen Bada – koreanisch für Ozean – ein neues Smartphone-Betriebssystem inklusive SDK und eigenem App Store an. Das erste Bada-Modell S8500 Wave gefällt mit seinem hochwertigen Gehäuse und dem farbstarken Super-AMOLED-Display.

Das mit 5,6 Zentimetern für ein Touchscreen-Handy recht schmale Gerät passt auch in kleine Jackett-Taschen. Unter dem Display gibt es außer der zentralen Menütaste nur die üblichen Telefontasten zur Rufannahme und zum Auflegen. Eine weitere Taste am rechten Rand sperrt das Touchdisplay gegen ungewollte Eingaben. Am oberen Rand hat Samsung den Micro-USB-Port, über den man das Smartphone auch lädt, und die 3,5-mm-Buchse für das Headset untergebracht. Der microSDHC-Slot für Medien bis 32 GByte liegt unter dem Akku, sodass man das Gerät zum Wechseln abschalten muss. Zum Neustarten braucht es 25 Sekunden und ist damit etwa so schnell wie ein Android-Smartphone.

Die Oberfläche des 3,3 Zoll großen Super-AMOLED-Displays ist gut gegen Kratzer geschützt. Wie das des Galaxy S gefällt es mit sehr hohem Farbkontrast, der besonders bei der Wiedergabe von Bildern und Videos begeistert. In der Sonne bleibt es noch einigermaßen lesbar – bei anderen OLED-Displays sieht man im direkten Sonnenlicht nur noch schwarz.

Die Telefonqualität ist auch mit aktivierter Freisprechfunktion sehr gut, in lauter Umgebung lässt sich beim Telefonieren eine „Rauschverminderung“ zuschalten, die auch ohne zweites Mikrofon Hintergrundgeräusche sehr effektiv ausblendet. Der Sprecher kommt beim Gegenüber im Vergleich zum Nexus One etwas dumpfer, aber verständlich an. Dank Zweitkamera lassen sich auch UMTS-Videotelefonate führen.

Als Bedienoberfläche setzt Samsung wie beim Galaxy S auf das hauseigene TouchWiz 3.0, das in der Grundeinstellung fünf Startbildschirme anbietet, die sich frei mit Widgets und Anwendungen belegen lassen. Das mehrseitige Hauptmenü – die Menüpunkte Telefon, Kontakte und Nachrichten bleiben auf jeder Seite sichtbar – gleicht dem des iPhone und wird über die große Zentraltaste unter dem Display aufgerufen. Ein langer Druck blendet den Taskmanager ein, über den sich laufende Programme in den Vordergrund holen oder beenden lassen. Ein Doppelklick auf die Menütaste ruft die Suchfunktion auf, die den Gerätespeicher oder via Google oder Bing das Internet durchsucht.

Das DLNA-konforme Medien-Streaming hat Samsung mit der AllShare-Funktion mittlerweile im Griff. Mit ihr lassen sich Streams versenden, empfangen oder fernsteuern.

Die Touchscreen-Bedienung klappt sehr flüssig und liegt – abgesehen von seltenen „Denksekunden“ etwa nach einem Neustart – auf iPhone-Niveau. Viel verwendete Apps wandern auf den ersten Bildschirm des Hauptmenüs, was mehr verwirrt als nützt. Gut, dass man diesen Automatismus abschalten kann.

Der Umfang des guten Adressbuchs gleicht dem von Outlook. Im professionellen Kalender lassen sich Termine mit Ortsangabe und Teilnehmerlisten – aus den Kontakten hinzufügbar – versehen und mit Outlook- oder Exchange-Servern abgleichen. Bei der Verwaltung von Accounts sozialer Netzwerke hilft ein „Social Hub“ betitelter Aggregator.

Der übersichtliche E-Mail-Client verwaltet mehrere Accounts, erlaubt das Markieren mehrerer Mails etwa zum Löschen und zeigt mit Hilfe des vorinstallierten Picsel-Viewers Office-Anhänge mit Ausnahme von PPS-Dateien an. Alternativ speichert er die Dateien auf der eingelegten microSD-Karte. Der Webkit-Browser Dolfin 2.0 lädt Webseiten zügig, hat aber mit Flash Probleme. Am Acid3-Test scheitert er nur knapp (98/100). Das Zoomen per Multitouch-Geste klappt mit kaum merklicher Verzögerung.

Für den Internetzugang nutzt das Wave HSDPA für den Empfang von bis zu 3,6 MBit/s brutto, wenn kein WLAN erreichbar ist. HSUPA für die Senderichtung kennt es nicht, via UMTS sendet es maximal 384 kBit/s. Praktisch: Als mobiler Zugangspunkt gibt das Wave die UMTS-Verbindung per WLAN WPA2-verschlüsselt an Notebooks weiter.

Das Wave bietet einige Sicherheitsfunktionen, darunter die Diebstahl-Erkennung uTrack. Ist die Funktion aktiviert, schickt sie nach Wechseln der SIM-Karte eine SMS mit der aktuellen Rufnummer an eine voreingestellte Handy-Nummer. Samsung bietet zudem eine Website, über die registrierte Nutzer ihr Gerät sperren oder löschen können.