exFAT vs. FAT32 - das sind die Unterschiede

Bei der Formatierung von Laufwerken stehen Ihnen die Dateisysteme exFAT und FAT32 zur Auswahl. Wir erklären Ihnen die Unterschiede.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Michael Mierke
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Egal, ob Sie ein internes Laufwerk, externe Festplatten, USB-Sticks oder eine SD-Karte formatierten: Es wird ein Dateisystem benötigt, damit die Daten auch korrekt gelesen werden. Hier bietet Ihnen Windows 10 die Möglichkeit, exFAT, FAT32 oder auch NTFS zu verwenden. Was genau sich hinter exFAT und FAT32 verbirgt, und welche Vor- und Nachteile die Dateisysteme insbesondere gegenüber NTFS haben, erfahren Sie in diesem tipps+tricks-Beitrag.

NTFS steht für New Technology File System und ist das Dateisystem, das Windows standardmäßig verwendet. Stellt sich die Frage, wieso man überhaupt eine Festplatte als exFAT oder FAT32 formatieren sollte? Nun, falls Sie jemals eine externe Festplatte als NTFS-Dateisystem formatiert haben und diese unter macOS oder Linux wollen, gibt es ein entscheidendes Problem:

Während macOS zwar die Laufwerke erkennt, kann auf NTFS nicht geschrieben werden – ein Datenaustausch ist also kaum möglich. Linux kann nur mit nachträglicher Arbeit für NTFS zur Unterstützung gezwungen werden. Ebenso funktioniert keine von Sonys PlayStation-Konsolen mit NTFS. Kurzum: NTFS ist ein gutes Dateisystem für Windows 10 und ältere Versionen, bei macOS und Linux ist die Kompatibilität aber limitiert. Aus diesen Gründen erklären wir Ihnen, welche Vorteile exFAT und FAT32 bieten und was diese überhaupt sind.

Tipp: Lesen Sie mehr über die Unterschiede von exFAT vs. NTFS in diesem Artikel.

FAT bedeutet File Allocation Table und ist das älteste der hier erwähnten Dateisysteme. Was aber nicht heißt, dass es keine Vorteile mit sich bringt. Das Dateisystem FAT32 wurde mit Windows 95 eingeführt, um seinen Vorgänger FAT16 zu ersetzen, welcher noch in MS-DOS und Windows 3 verwendet wurde. Der große Vorteil ist, dass FAT32 aufgrund seines Alters de-facto Standard ist. Haben Sie einen neue SD-Karte erworben, dann ist diese meistens als FAT32 formatiert, um die maximale Kompatibilität zur Computern oder auch Spielkonsolen zu gewährleisten.

Entgegen seinem großen Vorteil der Kompatibilität, ist die maximale Dateigröße, die gespeichert werden kann, auf 4 GB limitiert. Haben Sie einen selbstgedrehten Film, dann ist FAT32 z.B. kein ideales Dateisystem, um die Datei via USB-Sticks oder externer Festplatte mit anderen PCs zu teilen.

Als FAT32 formatieren sollten Sie demnach, wenn Sie auf externen Festplatten, USB-Sticks oder SD-Karten Dateien kleiner 4 GB speichern möchten, die mit anderen Geräten als einem Windows-PCs verwendet werden. Für interne Laufwerke bietet sich FAT32 hingegen nicht an. Hier fehlt es vor allem an Berechtigungen und anderen Sicherheitsfunktionen, die im moderneren NTFS-Dateisystem eingebaut sind. Zudem bieten neuere Windows-Versionen aktuell nicht mehr die Möglichkeit, auf FAT32 installiert zu werden.

exFAT steht für Extended File Allocation und wurde 2006 mit den Updates für Windows XP und Windows Vista eingeführt. Eine große SD-Karte in einer Digitalkamera oder in Ihrem Smartphone benötigt aufgrund der Beschränkungen von FAT32 ein anderes Dateisystem. Mit exFAT wird das FAT-Dateisystem erweitert – wie auch mit NTFS können mit exFAT Dateien gespeichert werden, die wesentlich größer sind als 4 GB. Ein weiterer entscheidender Vorteil von exFAT ist seine Kompatibilität. Es wird seit 2010 von macOS und seit 2019 auch komplett von Linux unterstützt.

Nutzen Sie mehrere Betriebssysteme? Dann sollte exFAT das Dateisystem Ihrer Wahl sein. Ein Nachteil ist – insbesondere gegenüber NTFS – dass exFAT keine Komprimierung der Daten anbietet. Auch für Konsolen-Besitzer gibt es Vorteile: Seit der PlayStation 4 und der Xbox One wird exFAT unterstützt.

FAT32 exFAT
maximale Dateigröße 4 GB 128 PB (= 128.000 TB)
Kompatibilität Funktioniert mit allen Versionen von Windows, macOS, Linux und Spielkonsolen. Funktioniert mit allen Versionen von Windows, neueren Versionen von macOS und Linux. Konsolen-Support seit PlayStation 4 und Xbox One. Ältere Geräte unterstützen eher FAT32.
Nachteil 4 GB maximale Dateigröße, 8 TB maximale Partitionsgröße. Keine realistische Begrenzung der Datei- oder Partitionsgröße.
Anwendungsbereiche Austausch von Daten zwischen verschiedenen Betriebssystemen, z.B. via USB-Sticks und externer Festplatten wenn Dateigröße < 4 GB. Austausch von Daten zwischen verschiedenen Betriebssystemen. Insbesondere bei Austausch von größeren Daten wie bei Digitalkameras, wenn Dateigröße > 4 GB.

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(mimi)