Dienstag: Peregrine scheitert auf dem Weg zum Mond, X Corp. scheitert mit Klage

Mondlandemission mit Problemen + US Supreme Court lehnt Berufung ab + IP-Adressen spenden + Smartwatch wird zur Maus + Hyundai setzt auf Wasserstoff

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Mond-Rover auf dem Erdtrabanten, dazu Text: DIENSTAG Peregrine, Twitter/X-Klage, Ipv4-Adressen, Doublepoint & Hyundai

(Bild: CNSA / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die private Mondmission Peregrine Mission One kämpft nach dem Start auf dem Weg zum Mond mit Problemen. Damit steht auch Mexikos historische erste Mondmission vor dem Scheitern. Der US Supreme Court beendet einen zehnjährigen Rechtsstreit und lehnt die Anfechtung der Offenlegung von Überwachungsdaten durch X, vormals Twitter, ab. Und wer IPv4-Adressen hat, sie aber nicht braucht, kann sie für einen guten Zweck spenden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Start der Rakete der privaten Mondlandemission Peregrine Mission One verlief am frühen Montagmorgen noch reibungslos. Zwar hatte es zuvor Aufregung um Teile der Mission gegeben. Mit der Navajo Nation übte die größte Vertretung von US-amerikanischen Ureinwohnern Kritik daran, das auch menschliche Überreste auf die Mondoberfläche gebracht werden sollen. Den Start beeinträchtige dies aber nicht. Die Probleme begannen kurz nach dem Abheben und sorgen wohl dafür, dass es die erste von der NASA finanzierte kommerzielle Mission, die ein Roboter-Raumfahrzeug auf die Mondoberfläche schicken soll, es höchstwahrscheinlich nicht bis dorthin schaffen wird. Damit steht zugleich Mexikos historische erste Mondmission auf der Kippe. Mondlandemission Peregrine Mission One droht zu scheitern

Bereits vor zehn Jahren hatte Twitter Klage eingereicht, lange bevor Elon Musk das Social Media-Unternehmen 2022 erwarb. Die Klage richtete sich gegen eine Regelung, die es betroffenen Unternehmen weitgehend untersagt, Details zu eingegangenen Anfragen von US-Ermittlungsbehörden zu veröffentlichen. Twitter wollte sich mit dem Schritt das Recht auf mehr Transparenz sichern und die Anzahl solcher Anträge auf Zugang zu Nutzerdaten offenlegen, bei denen eine Behörde einen Bezug zur nationalen Sicherheit geltend macht. Ein US-Bezirksgericht hatte im April 2020 Twitters Klage gegen das US-Justizministerium und das FBI abschlägig beschieden; ein Berufungsgericht dies später bestätigt. Daraufhin zog X, vormals Twitter, vor den US Supreme Court. Dieser beendete nun den jahrelangen Rechtsstreit. Recht auf mehr Transparenz: US Supreme Court legt Twitter/X-Klage zu den Akten

IPv4-Adressen sind Mangelware. In Europa sind frische IPv4-Adressen im Herbst 2019 zur Neige gegangen, in Nordamerika schon 2015. Seither führt die amerikanische Adressverwaltung ARIN (American Registry for Internet Numbers) eine Warteliste für IP-Adressen. Darauf stehen aktuell 746 Organisationen. Sie hoffen, eines Tages ein Häppchen mit maximal 1024 Adressen zu erheischen. Gespeist wird der Pool aus IPv4-Adressen, die freiwillig an die ARIN zurückgegeben werden. IPv4-Adressen sind also Geld wert. Wer entsprechende Nutzungsrechte hat, die Adressen aber nicht benötigt, kann sie Carl Malamud geben. Der kauft mit dem Erlös Standards frei. USA: IP-Adressen für einen guten Zweck spenden

Statt zur Maus oder einem Controller zu greifen, sollen Nutzerinnen und Nutzer in Zukunft auf der Couch einfach per Handgeste den nächsten Netflix-Film auswählen, das Licht dimmen oder in VR und AR virtuelle Objekte manipulieren. Auf der CES 2024 in Las Vegas zeigt das finnische Startup Doublepoint eine Möglichkeit, Handgesten mithilfe der Smartwatch zur Steuerung von PC, Tablet, Fernseher oder auch Smart-Home-Geräten einzusetzen. Finger zusammenpressen zum Klicken, Hand bewegen zum Navigieren: Doublepoint will die Smartwatch zur Maus und zum Controller machen

Bisher ist Südkorea der größte Markt für Brennstoffzellenfahrzeuge und Hyundai vor Toyota der größte Produzent. Doch das soll sich nun ändern. Der südkoreanische Hyundai-Konzern sieht sich künftig nicht mehr nur als Autobauer, sondern als Anbieter von Mobility-Technik: Über PKW, LKW und Busse hinaus will Hyundai auch Betreiber von Straßenbahnen, Schiffen, Stromgeneratoren und anderen Maschinen als Wasserstoffabnehmer gewinnen. Aber nicht nur das. Hyundai will Wasserstoff im großen Stil erzeugen und speichern und so als Alternative zu fossilen Brennstoffen etablieren. Die Südkoreaner haben nun auf der CES 2024 Pläne für Wasserstoffmobilität als Alternative zu Verbrennern fossiler Stoffe vorgestellt. Hyundai setzt auf Wasserstoff als Energieträger

Auch noch wichtig:

  • Ein mexikanisches Kartell stellt Einheimischen WLAN zur Verfügung und bedroht sie mit dem Tod, falls sie es nicht nutzen. Mexiko: Wifi-Nutzung oder Tod
  • Bisher ging die französische Regierung davon aus, dass auf jeden Fall sechs neue AKW in dem Land gebaut werden. Nun stockt sie diese Zahl auf. Atomkraft: Frankreich plant 14 neue AKW

(akn)