Freitag: Amazon vervierfacht Betriebsgewinn, Flashspeicher-Fusion abgesagt

AWS-Cloud wächst langsam + WD-Kioxa-Fusion geplatzt + Löcher an der ISS + Grafikkarten wieder teurer + Spotify zahlt weniger + AKW-Neustart nicht mehr möglich

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Mini-Pakete und Kreditkarte liegen auf Notebook; Freitag: Amazon-Gewinne, Flash-Fusion, ISS-Lecks, Grafikkarten-Preise, Spotify-Sparkurs & AKW-Ende

(Bild: Natee Photo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Einsparungen verhelfen Amazon zu deutlich höheren Gewinnen, aber das Wachstum des Cloud-Geschäfts verlangsamt sich. Zudem wachsen die Cloud-Konkurrenten Microsoft und Google stärker. Die Prognose für Weihnachten ist verhalten, aber die Aktie steigt trotzdem. Derweil ist die Fusion aus Western Digital und Kioxia wohl geplatzt. Mit dem angestrebten Zusammenschluss wäre der zweitgrößte Anbieter von NAND-Flash-Speicher weltweit entstanden, aber die Widerstände waren zu groß. Lecks sind hingegen an der Internationalen Raumstation ISS aufgetreten, drei innerhalb nur eines Jahres. Bei der Analyse des jüngsten haben zwei Kosmonauten kleine Löcher entdeckt, die Zweifel an der Zuverlässigkeit der russischen Weltraumtechnik hervorrufen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Amazon blickt auf ein Quartal mit höher als erwartetem Umsatz sowie Gewinne zurück, die sich mehr als verdreifacht haben. Das wird auf gesenkte Kosten zurückgeführt. Das Handelsgeschäft wächst weiter, auch international, wo das Business aus einer Talsohle kommt. Die Cloud-Sparte wächst ebenfalls, aber etwas weniger als erwartet und auch als die Konkurrenz. In diesem Geschäftsbereich scheint der Konzern etwas an Boden zu verlieren, denn Microsoft und Google wachsen stärker, aber Amazon hat nach eigenen Angaben bereits neue Cloud-Verträge unterzeichnet. Die Prognose des Konzerns für das Weihnachtsgeschäft ist positiv, bleibt aber unterhalb der Erwartungen: Amazon kann Gewinn mehr als verdreifachen, Umsatz liegt über den Erwartungen.

Die geplante Megafusion in der Speicherbranche ist vom Tisch. Der US-Hersteller Western Digital und der japanische Flash-Speicher-Hersteller Kioxia Holdings haben die Fusionsgespräche über die Gründung eines der größten Chipherstellers der Welt abgebrochen, berichtet die japanische Tageszeitung Nikkei. Demnach hat Western Digital Kioxia am Donnerstag mitgeteilt, dass es die Gespräche beenden werde, nachdem die Fusion nicht die Zustimmung von SK Hynix, einem indirekten Aktionär von Kioxia, erhalten hatte. Die Unternehmen konnten sich auch nicht mit Bain Capital, dem Hauptaktionär von Kioxia, über die Bedingungen der Fusion einigen: Western Digital und Flash-Speicher-Hersteller Kioxia brechen Fusionsgespräche ab.

Bei einem Weltraumspaziergang zur Untersuchung des jüngsten Kühlmittellecks an der Internationalen Raumstation ISS haben zwei Kosmonauten an dem betroffenen Kühler eine Vielzahl kleiner Löcher gefunden, die aussehen, als seien sie gebohrt worden. Entdeckt haben die beiden dabei außerdem Tropfen des ausgetretenen Kühlmittels, ein besonders großer konnte mit den mitgebrachten Hilfsmitteln nicht entfernt werden. Stattdessen wurde einer der beteiligten Kosmonauten aufgefordert, den Ort umgehend zu verlassen. Ein möglicherweise mit Ammoniak kontaminiertes Halteseil habe er außerhalb der Raumstation zurücklassen müssen: Viele kleine Löcher an beschädigtem Kühler der Internationalen Raumstation entdeckt,

AMDs Radeon- und Nvidias GeForce-Grafikkarten verweilen weiter auf einem hohen Preisniveau. Preissenkungen gab es in den vergangenen Wochen oder Monaten kaum. Vielmehr sind einige Modelle teurer geworden, andere halten stabil hohe Preise. Am auffälligsten ist das bei Nvidias zwei schnellsten Grafikkarten. Herstellerkarten der GeForce RTX 4090 waren im Sommer schon mal für weniger als 1600 Euro erhältlich. Inzwischen kosten alle 4090er-Modelle mindestens 1770 Euro bei seriösen Shops. Nvidia selbst hat den Preis seiner GeForce RTX 4090 kommentarlos von 1769 auf 1799 Euro erhöht, nicht aber bei anderen Modellen: Grafikkarten werden wieder teurer.

Spotify bereitet offenbar ein neues Modell für Lizenzzahlungen vor. Einem Bericht zufolge will der schwedische Dienst mit den Änderungen bekanntere Künstler besser vergüten. Der Anteil der Ausschüttungen, die an kleinere Künstler und Produzenten von Weißem Rauschen gehen, soll dafür reduziert werden. Jedes Mal, wenn ein Track mindestens 30 Sekunden lang gespielt wird, wird ein Künstler aus einem Pool entlohnt. Doch das neue Bezahlmodell, das im ersten Quartal 2024 eingeführt werden soll, ändert das. Künftig sollen nur noch Künstler bezahlt werden, die über das Jahr gerechnet eine bestimmte, nicht näher genannte Menge an Streams verzeichnen können. Wer unterhalb dieser Schwelle bleibt, wird nicht entlohnt: Kleine Künstler und Rausch-Podcaster sollen von Spotify weniger Geld bekommen.

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Gut ein halbes Jahr nach dem Abschalten des Atomkraftwerks Isar 2 nahe Landshut steht fest: Die Anlage kann nicht mehr hochgefahren werden. "Die Vorbereitungen für den Rückbau laufen auf Hochtouren und die für einen Betrieb erforderlichen Kollegen stehen uns schlichtweg nicht mehr zur Verfügung. Das Thema Wiederinbetriebnahme ist für uns damit definitiv vom Tisch", sagte der Geschäftsführer des Betreibers. Damit erteilte er Spekulationen um einen Neustart der Anlage eine Absage. Am 15. April war der deutsche Atomausstieg mit dem Abschalten der letzten drei noch laufenden Meiler vollzogen worden. Neben Isar 2 waren dies das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen sowie Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg: Kein Neustart von Atomkraftwerk Isar 2 mehr möglich.

Auch noch wichtig:

(fds)