Im Test: Sony Alpha 9 III, die erste Fotokamera mit Global Shutter

Die Sony Alpha 9 III schafft 120 Bilder pro Sekunde bei vollem Funktionsumfang. Möglich wird das durch einen Global Shutter, dem ersten in einer Systemkamera.

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(Bild: Sony)

Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Nico Ernst
  • Christine Bruns
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Von außen unterscheidet sich die Alpha 9 III kaum von anderen professionellen Kameras. Sie ist groß, aber nicht überdimensioniert und vollgepackt mit Funktionsknöpfen und -rädern. Alles, was professionelle Fotografen eben benötigen, um individuell und schnell arbeiten zu können. Die 24 Megapixel unterscheiden sie nicht von Ihrer Vorgängerin, der Sony Alpha 9 II.

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Die Einzigartigkeit der Sony A9 III liegt in ihrem Inneren, unsichtbar selbst dann, wenn man das Objektiv entfernt. Denn der Global Shutter, der die Kamera ungeheuer schnell macht, verbirgt sich in der Elektronik hinter dem Sensor, unsichtbar für das Auge. Doch was ist ein Global Shutter eigentlich? Im Gegensatz zu den bisherigen Standardsensoren, bei denen der Chip Zeile für Zeile und Pixel für Pixel ausgelesen wird, geschieht dies hier für alle Pixel gleichzeitig. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch, dass die Pixel innerhalb der Auslesezeit des elektronischen Verschlusses unterschiedlich belichtet werden. Innerhalb eines Bildes tritt ein Helligkeits-Banding, wie es beispielsweise durch flackernde LEDs oder Blitzen bei anderen Sensoren entstehen kann, nicht auf. Um das auch zwischen einzelnen Aufnahmen zu vermeiden, bietet die Kamera zusätzlich eine Anti-Flicker-Funktion.

Äußerlich sieht der Sensor anderen zum Verwechseln ähnlich. Er liest jedoch alle Pixel gleichzeitig aus, nicht nacheinander, wie das konventionelle Sensoren tun.

(Bild: Sony)

Mit dieser aufwendigen technischen Finesse ist es Sony gelungen, die derzeit schnellste Fotokamera bei voller Auflösung zu bauen: 24 Megapixel fängt sie mit 120 Bildern pro Sekunde in Raw und JPEG und mit vollem Autofokustracking ein. Das bedeutet zudem, dass ein Rolling-Shutter-Effekt, also eine Verzerrung gerader Linien durch die zeilenweise Auslesung des Sensors nicht auftreten kann. Und das ist beeindruckend. Zwar schläft die Konkurrenz nicht, doch so vollumfänglich wie Sony, schaffen sie es mit den konventionellen Sensoren derzeit noch nicht. Entweder hapert es an Geschwindigkeit, Auflösung oder Dateiformat.