Mittwoch: Probleme der Fluglinien mit Boeing, AMD beim CPU-Export benachteiligt

"Jahrzehnte-Problem" bei Boeing + Ungleichheiten bei US-Sanktionen + Urheberrecht im Internetarchiv + Appell gegen AI Act + KI-Umfrage + Bit-Rauschen zu USB-C

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Boeing-Flugzeug über Wolken; Mittwoch: Boeing-Probleme, Sanktionen-Ungleichheit, Internetarchiv-Copyright, Biometrie-Appell, KI-Umfrage & Bit-Rauschen

(Bild: vaalaa/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Sicherheitsprobleme bei Boeing wirken sich zunehmend auf das Geschäft aus. Neue Flugzeuge kommen später oder womöglich von Mitbewerber Airbus. Fluggesellschaften wie United Airlines und Southwest beklagen die Verspätungen und suchen nach Alternativen. AMD beklagt sich ebenfalls, denn der CPU-Hersteller darf Huawei keine Laptop-CPUs verkaufen, während Intel eine Exportlizenz erhalten hat. Deshalb kämpfte AMD gegen die Ungleichbehandlung bei den Ausnahmegenehmigungen der Exportverbote, doch bislang erfolglos. In Deutschland muss eine Stadt bestimmte Urheberrechtsverletzungen auf ihrer Webseite unterlassen. Doch die Wayback Machine hat eine Kopie. Das macht Richtern Arbeit, denn der Rechteinhaber zieht für eine Entfernung der Inhalte auch aus dem Internet Archive durch die Instanzen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Flugzeughersteller Boeing stürzt immer tiefer in seine selbstgemachte Krise. Nun droht sogar der Verlust von Geschäft an Mitbewerber Airbus. Nach einem lebensgefährlichen Loch in einer Boeing 737 MAX 9 und Vorwürfen mangelhafter Kooperation bei der folgenden Untersuchung verzögern sich die Zulassungen neuer Flugzeugvarianten 737 MAX 7 und 737 MAX 10. Die US-Luftfahrtbehörde FAA muss genauer hinschauen und ist nicht mehr so freizügig bei der Vergabe von Ausnahmegenehmigungen oder dem Durchwinken von Selbstzertifizierungen wie einst. Das trifft die Fluggesellschaften, die diese Modelle bereits vor Jahren bestellt haben, etwa United Airlines: Boeing hat "Jahrzehnte-Problem".

Computer von Huawei sind überwiegend mit Prozessoren von Intel ausgestattet. Zwar unterliegt der chinesische Elektronikkonzern Handelsrestriktionen der US-Regierung, doch Intel hat von der damaligen Trump-Administration eine Genehmigung zum Verkauf von CPUs an Huawei erhalten. AMD hatte ebenfalls eine solche Lizenz beantragt, aber erfolglos. Ebenfalls erfolglos waren Bestrebungen AMDs, Intel die Lizenz wieder zu entziehen. Das führte dazu, dass Huawei-Notebooks fast ausschließlich mit Intel-Chips ausgestattet sind, so ein Bericht: Intel darf weiter Prozessoren an Huawei verkaufen, AMD aber nicht.

Wenn von der Webseite einer deutschen Stadt gelöschte Bilder noch bei der Wayback Machine des Internet Archive zu finden sind, ist das der Stadt nicht anzulasten. Zu diesem Schluss kommen Nürnberger Gerichte. Unter Umständen müssen Webseitenbetreiber zwar auf das Internet Archive einwirken und Datenlöschung begehren; doch wenn das nicht fruchtet, haften sie nicht. Anlass des Verfahrens war die Klage eines Stadtplandienstes, dessen Urheberrecht die Stadt einst verletzt hat. Online abrufbare Einsatzpläne für Feuerwehr und Katastrophenschutz enthielten Kartenausschnitte des Stadtplandienstes, doch Lizenz erwirkte die Stadt keine und verstieß damit gegen Urheberrecht: Webseitenbetreiber haftet nicht für Internet Archive.

Der SPD-nahe Netzpolitik-Verein D64 sowie 15 weitere Organisationen wie AlgorithmWatch, Amnesty International, Chaos Computer Club (CCC) und Digitale Gesellschaft fordern den Bundestag in einem offenen Brief auf, "jede Form der biometrischen Fernidentifizierung in Deutschland zu verbieten". Anlass ist die bevorstehende Abstimmung des EU-Parlaments über die europäische KI-Verordnung (AI Act) am Mittwochnachmittag. Mit der KI-Verordnung soll biometrische Überwachung im öffentlichen Raum in den Mitgliedsstaaten zwar grundsätzlich nicht erlaubt werden, doch der Kompromiss enthält breite Hintertüren. Deshalb verlangt der offene Brief: Bundestag soll biometrische Überwachung verbieten.

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Deutsche Schülerinnen und Schüler wünschen sich laut einer aktuellen Jugendstudie der Vodafone Stiftung im Unterricht eine Thematisierung von KI-Anwendungen und auch das Erlernen des Umgangs mit ihnen. Dass diesem Wunsch schnell nachgekommen werden sollte, untermauern einige Antworten der Jugendlichen. 89 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sich vor allem für die Informationssuche von KI unterstützen lassen würden, 58 Prozent nutzen sie bereits zu diesem Zweck. Hingegen weisen nur 64 Prozent der Jugendlichen darauf hin, dass es wichtig ist zu wissen, dass KI-Tools Fehler machen können, so die Studie der Vodafone Stiftung: KI für Jugendliche eher Chance als Risiko.

Der Verbindungsstandard USB-C feiert 2024 den zehnten Geburtstag. Die Universalbuchse für Daten, Bildsignale und Strom hat sich auf breiter Front durchgesetzt. USB-C kam gleichzeitig mit USB 3.1, das wiederum den schnelleren Transfermodus SuperSpeed+ mit 10 Gbit/s statt zuvor 5 Gbit/s spezifizierte. USB-C brachte vor allem den wendbaren und kompakteren Stecker, der auch in Smartphones passt, und trotzdem viel mehr Kontakte für ganz neue Funktionen bereitstellt, etwa die Ladetechnik USB Power Delivery (USB-PD), mit der sich Geräte mit 100 Watt und mehr laden lassen. Nun gibt es USB4 mit bis zu 40 Gbit/s, geplant sind aber schon 80 Gbit/s sowie hohe Ladeleistungen von bis zu 240 Watt (USB-PD EPR). Im Podcast schauen wir in die Zukunft von USB-C und dröseln Details auf: Tausendsassa USB-C unter der Lupe im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast.

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(fds)