Viele Server: Apple will Milliarden in KI pumpen

Apple will offenbar enorme Geldmengen in die KI-Aufholjagd stecken. Dazu gehört auch die Anschaffung von viel Hardware für das Training.

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Person in einem Server-Raum.

(Bild: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Bemühungen, im Bereich der Künstlichen Intelligenz den Anschluss nicht zu verlieren, sind offenbar mit hohen Ausgaben verbunden. Wie der üblicherweise gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo in einem neuen Bericht an Investoren schreibt, sollen im kommenden Jahr vom iPhone-Hersteller bis zu 4,75 Milliarden US-Dollar allein für den Kauf von KI-geeigneter Servertechnik aufgewendet werden. In diesem Jahr sollen es angeblich bereits 620 Millionen Dollar gewesen sein. Hinzu kommt offenbar ein Investitionsvolumen von mindestens einer Milliarde Dollar im Jahr, die Softwarechef Craig Federighi und KI-Leiter John Giannandrea für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung stehen.

Bislang gibt es von Apple in Sachen generative KI quasi nichts zu sehen. Große Sprachmodelle (Large Language Model, LLM) finden sich in den Betriebssystemen nicht – mit Ausnahme von iOS 17, das zumindest auf Englisch nun eine bessere Autokorrektur aufweist, die auf einem lokalen LLM basiert. Apple arbeitet nun in zahlreiche Richtungen, wie es in einem Bloomberg-Bericht vom Wochenende heißt. So soll etwa die Sprachassistentin Siri dank LLM endlich besser verstehen (und antworten) sowie iWork-Produkte (Pages, Numbers, Keynote) mit generativer KI versehen werden. Auch ist angeblich angedacht, dass die Nachrichten-App bald nicht nur iMessages verschickt, sondern auch Fragen beantwortet.

Damit das alles technisch umsetzbar ist, muss Apple seine eigenen Sprachmodelle sowie eventuell auch Bildgeneratoren und andere KI-Systeme selbst trainieren – offenbar sollen Drittdienste vermieden werden. "SiriGPT" oder "Apple GPT" sollen wohl von Grund auf neu entstehen. Dazu braucht es viel Hardware in großen Rechenzentren. Apple werde allein in diesem Jahr zwischen 2000 und 3000 spezialisierte KI-Server erwerben, glaubt Kuo, der für das taiwanische Investmenthaus TF International Securities arbeitet. Die notwendigen Systeme kommen offenbar von Nvidia, etwa die Anlage HGX H100 8-GPU, eine "AI Supercomputing Platform". Im nächsten Jahr könne Apple dann auf den B100 upgraden, glaubt Kuo.

So beeindruckend die Summen sind – Konkurrenten geben noch deutlich mehr Geld aus. So rechnet Kuo damit, dass Meta allein 2024 rund 40.000 Server kaufen wird. Zudem hat Apple das Problem, dass Nvidia bei seinen KI-Chips gerade nur mehr schlecht als recht liefern kann und die Bestellungen vergleichsweise spät ausgelöst worden seien. Apple bevorzugt es laut Kuo, seine eigene Infrastruktur zum LLM-Training zu nutzen, anstatt auf Cloud-Angebote zu setzen. Das habe Gründe aus den Bereichen Sicherheit, Privatsphäre und "Designflexibilität".

Eigenentwicklungen in Sachen KI-Server plant Apple laut Kuo nicht – zumindest hat er keine entsprechenden Hinweise erhalten beziehungsweise sei die Sichtbarkeit hier unklar. Im August gab es bereits Berichte, laut denen Apple zahlreiche Server für KI-Anwendungen exklusiv in Vietnam (und damit nicht in China) produzieren lässt. Dabei bedient man sich dem Hersteller Foxconn Industrial Internet (FII), der Teil von Apples größtem Fertiger Foxconn ist.

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(bsc)