E-Mail-Infrastruktur: Client-ID soll Blacklisting-Nebenwirkungen mildern

Viele Systeme blockieren Spam schnell und automatisiert. Doch damit sperren sie eventuell legitime Versender. Zwei RFC-Entwürfe reduzieren Kollateralschäden.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Sven Krohlas
Inhaltsverzeichnis

Betreiber von E-Mail-Infrastruktur müssen gegen spammende Kunden vorgehen, damit ihre Versandserver nicht auf Blacklists landen. Sobald das passiert, können sie ihren legitimen Anwendern keinen zuverlässigen Service mehr bieten. Einzelne verdächtige Konten lassen sich mittels Sperrung oder Drosselung des E-Mail-Versands zügeln. Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung der Accounts geben zum Beispiel eingehende Beschwerden von Anwendern, die Spam empfangen haben, oder auch eigene Spamfilter, die die ausgehenden E-Mails analysieren.

Besser ist es jedoch, schon vor dem eigentlichen Spamversand einzuschreiten. Da viele Täter zunächst versuchen, bis dahin harmlose Nutzerkonten zu knacken, kann man entsprechende Vorbereitungen erkennen, etwa Brute-Force-Angriffe oder das Ausprobieren gestohlener Zugangsdaten: Ein derartiges Vorgehen ist üblicherweise mit vielen fehlgeschlagenen Log-in-Versuchen verbunden.

Mehr zum Thema E-Mails

Unabhängig davon, ob eine Gegenstelle durch den Mailversand oder durch Anomalien beim Log-in auffällt, lassen sich Aktionen, die von der IP-Adresse der Gegenstelle ausgehen, drosseln oder blockieren. Davon sind dann aber alle Nutzer dieser IP-Adresse betroffen. Für Zugangsanbieter, die ihre Kunden per IPv4 anbinden und aus Mangel an Adressen große Gebiete mit einer IPv4-Adresse per NAT versorgen, hat dies zur Folge, dass das ganze Gebiet von diesem Dienst abgeschnitten sein kann – und das möglicherweise wegen eines einzigen Kunden, der sich Schadsoftware eingefangen hat oder seinen Anschluss gezielt missbraucht. Da IPv4-Adressen immer knapper werden, steigt die Wahrscheinlichkeit derartiger Szenarien.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "E-Mail-Infrastruktur: Client-ID soll Blacklisting-Nebenwirkungen mildern". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.