25 interessante Motorräder der nächsten Saison

Seite 3: Triumph, Verge, Yamaha

Inhaltsverzeichnis

Ein neuer, verschraubter Heckrahmen im Gitterrohrdesign kommt bei der GT zum Einsatz. Suzuki gibt ein Leergewicht von 226 kg an, was dem Sporttourer zu überzeugenden Fahrleistungen beflügeln sollte. Endlich bekommt ein großer Suzuki-Tourer ein TFT-Display, das auch noch Bluetooth fähig ist. Für die GSX-S 1000 GT ruft Suzuki 14.450 Euro auf.

Triumph beglückt die Reiseenduristen mit einer komplett neuen Tiger 1200. Der Dreizylindermotor ist vom Naked Bike Speed Triple adaptiert und in der Höchstleistung von 180 auf 150 PS reduziert, dafür steigt das Drehmoment von 125 auf 130 Nm und zwar schon zweitausend Umdrehungen früher – bei 7000. Vor allem aber verliert die Tiger 1200 mehr als 25 kg Gewicht im Vergleich zur Vorgängerin. Schon optisch wirkt sie wesentlich schlanker und moderner, außerdem spendiert ihr Triumph serienmäßig ein semi-aktives Fahrwerk. Die Zweiarmschwinge verfügt über drei Gelenke und beherbergt den Kardanantrieb.

Es gibt die Tiger 1200 in zwei Baureihen: Als GT mit Gussrädern für den überwiegenden Straßeneinsatz und als Rally mit Drahtspeichenrädern und mehr Federweg für Geländeausflüge. Die Variante GT Pro hat eine deutlich bessere Serienausstattung und die Topmodelle GT Explorer sowie Rally Explorer verfügen über einen 30-Liter-Tank. Die Preise der Tiger 1200 starten bei der GT mit 17.750 Euro und enden bei der Rally Explorer für 22.450 Euro. Ab März stehen die neuen Tiger 1200 bei den Händlern.

Triumph kann auch Sport, schließlich sind die Briten der exklusive Motorenlieferant für die Moto2-WM. Doch im Modellprogramm war lange kein Sportmotorrad mehr im Angebot, jetzt hat Triumph endlich mit der Speed Triple 1200 RR nachgelegt. Dabei will die RR kein echtes Superbike sein, trotz ihres 180 PS starken Dreizylindermotors, sondern laut Triumph eine "moderne Café Racer-Interpretation". Sie basiert auf dem Naked Bike Speed Triple 1200 RS und hat eine Halbschalenverkleidung mit Rundscheinwerfer, einen Bugspoiler und Stummellenker sowie ein semi-aktives Öhlins-Fahrwerk bekommen.

Auch die restlichen Komponenten sind vom Feinsten wie die Stylema-Bremszangen von Brembo und Kohlefaserlaminat-Einsätze am Tank, im Cockpit und an der Verkleidung. Die Speed Triple 1200 RR macht auf der Rennstrecke eine durchaus gute Figur und ist von ihrer Performance dicht dran an den reinen Superbikes, doch mit ihr kann der Fahrer auch entspannt über den Boulevard flanieren. Die Triumph-Händler bieten die sehr gut ausgestattete Speed Triple 1200 RR für 20.400 Euro ab Januar an.

Auch Triumph hat begriffen, dass sich attraktiv designte Mittelklasse-Motorräder in großen Stückzahlen verkaufen lassen. Nach der Trident 660 schieben die Engländer daher umgehend das Crossover-Bike Tiger Sport 660 nach. Sie wird vom gleichen 660-cm3-Motor mit 81 PS bei 10.250/min befeuert. Der Dreizylinder glänzt mit Drehfreude und gutem Durchzug, dank einer kurzen Übersetzung. Die Tiger Sport 660 kommt mit 150 mm Federweg hochbeiniger daher als die Trident und trägt eine Halbschalenverkleidung samt hoher Scheibe.

Triumph übernimmt Rahmen, Schwinge und Räder von der Trident 660, stellt an der Tiger Sport aber die Showa-Upside-down-Gabel mit 66,9 Grad etwas steiler an und verkürzt den Nachlauf auf 97 mm. Mit einem Gewicht von 206 kg bei vollem 17-Liter-Tank dürfte die sich Tiger Sport 660 als sehr agil erweisen. Triumph bietet die Tiger Sport 660 für 8700 Euro an und wirbt mit den niedrigsten Betriebskosten in der Kategorie.

Das zurzeit eindrucksvollste Elektromotorrad kommt aus Finnland. Die Verge TS bietet bis zu 1000 Nm Drehmoment und wird von einem Radnabenmotor angetrieben. Das klingt enorm viel, ist aber nicht so einfach mit den Angaben konventioneller Verbrennungsmotoren zu vergleichen, bei denen wird die maximale Drehkraft ab Kurbelwelle angegeben. Am Rad kommen kräftige Motorräder durchaus auf ähnliche Werte.

Konstruiert hat es Teemu Saukkio, dessen Initialen in der Modellbezeichnung verewigt sind, noch unter dem Firmennamen RMK, doch inzwischen hat sich das Unternehmen in Verge umbenannt. Die TS kommt selbstbewusst daher und in ihrem breiten Hinterrad mit dem auffallenden Loch steckt der Elektromotor. Er wird von einer vierarmigen Schwinge aus Aluminium gehalten, auf deren rechter Seite drei leuchtendorange Kabel von der 20,2-kWh-Batterie zum Motor führen. Die Verge TS bringt es auf eine Nennleistung von 80 kW bei einem Gewicht von 250 kg. Wer einen DC-Charger nutzt, kann angeblich in 15 Minuten genug Strom laden, dass es für 100 km Fahrt reicht. Der Preis für die Verge TS beträgt 24.990 Euro, plus die im jeweiligen Land geltende Mehrwertsteuer. Ab Frühling 2022 sollen die ersten Exemplare ausgeliefert werden.

Wer eine günstige, aber schicke Einsteiger-Enduro sucht, wird bei der Voge 300GY Rally fündig. Der chinesischen Hersteller tummelt sich schon seit geraumer Zeit auf dem deutschen Markt und hat bereits mit der 500 R ein durchaus achtbares Motorrad abgeliefert. Jetzt legen sie mit einer schlanken Enduro nach, die trocken nur 139 kg wiegen soll. Ihr Styling wirkt modern mit zwei LED-Scheinwerfern in der knappen Frontmaske und einer schnittigen Kühlerverkleidung. Sie wird von einem Stahlrahmen getragen und das Hinterrad von einer Aluminiumschwinge geführt.

Mit Raddimensionen von 21 Zoll vorne und 18 Zoll hinten sowie eine Bodenfreiheit von 28 Zentimeter hat Voge sie für Geländefahrten gut vorbereitet. Der 292-cm3-Einzylindermotor ist schon vom Naked Bike 300 R bekannt und leistet 29 PS bei 8500/min. Auf Schotterpisten und Waldpfaden ist die Leistung völlig ausreichend. Sturzbügel und eine Gepäckbrücke sind serienmäßig dabei. Auch wenn Voge den Preis noch nicht offiziell bestätigt hat, soll die 300 GY Rally rund 4500 Euro kosten.

Die Klasse der einst so beliebten Supersportler siecht immer weiter dahin, deshalb versucht es Yamaha nun mit einem Angriff in der günstigen Mittelklasse. Das Naked Bike MT-07 ist seit langem der Bestseller im Yamaha-Programm, da lag es nahe, den bewährten 689-cm3-Reihenzweizylindermotor für die neue Sportlerin zu nehmen. Die R7 sieht schon im Stand schnell aus mit einer aggressiv designten Vollverkleidung samt schmalem LED-Leuchten und knackig kurzem Heck.

Der durch Alustreben versteifte Rahmen wiegt nur 15 kg, das gesamte Motorrad mit vollem 13-Liter-Tank 188 kg. Auch wenn sich 73 PS bei 8750/min nicht wirklich nach viel Leistung anhören, ist die R7 auf Landstraßen sehr schnell unterwegs, dank eines superben Handlings und voll einstellbaren Fahrwerks. Selbst auf der Rennstrecke schlägt sich die Yamaha mehr als ordentlich und erreicht immerhin 216 km/h Höchstgeschwindigkeit. 9499 Euro sind für ein echtes Sportmotorrad eine sehr günstige Offerte.

Motorradhersteller bedienen sich gerne ihrer Superbikes, um daraus sehr kräftige Naked Bikes zu bauen. Yamaha bildet da keine Ausnahme und macht aus der R1 die MT-10. Für 2022 bekam das Naked Bike eine gründliche Renovierung, alleine schon, um die Euro-5-Norm zu erfüllen. Die Ingenieure steigerten sogar die Höchstleistung des 998-cm3-Reihenvierzylinders auf 166 PS bei 11.500/min und glätteten dennoch die Leistungskurve.

Als Top-Modell ist auch wieder eine MT-10 SP im Programm, diesmal sogar mit einem semi-aktiven Öhlins-Fahrwerk. Sie bringt 214 kg Leergewicht auf die Waage, ihre Fahrdynamik dürfte daher vehement ausfallen. Optisch kommt die MT-10 SP nun wesentlich gefälliger daher, die Frontmaske mit zwei LED-Scheinwerfern und schmalen LED-Tagfahrleuchten fällt harmonischer aus. Tank und Sitzbank zeigen sich überarbeitet für einen besseren Knieschluss und mehr Komfort. In Anbetracht der Leistung stopften die Ingenieure so ziemlich alles an modernen elektronischen Assistenzsystemen in die MT-10 SP, was es auf dem Markt gibt. Den Preis hat Yamaha noch nicht bekannt gegeben, die letzte MT-10 SP kostete 16.499 Euro.

Vor einigen Jahren rief Yamaha das "Faster Sons"-Projekt ins Leben, bei denen Tuner und begabte Schrauber bestimmte Yamaha-Modelle umbauen sollten. Von den teilweise atemberaubenden Ergebnissen profitiert Yamaha noch heute und lässt Ideen in die Serie einfließen. Die neue XSR 900 weist diverse Retro-Elemente auf, obwohl sie eindeutig ein modernes Motorrad ist. Das Herz bildet der bekannte 890-cm3-CP3-Motor mit 119 PS bei 10.000/min und besticht durch lineare Leistungsentfaltung.

Auffällig sind der üppig dimensionierte Deltabox-Rahmen und der LED-Rundscheinwerfer mit der durchlöcherten Halterung. Das Heck besteht aus einer kastenförmigen Vergrößerung der Sitzbank, die einen Rennhöcker imitieren soll. Die Ausstattung mit einer voll einstellbaren KYB-Upside-down-Gabel sowie Bremszangen und radialem Bremszylinder von Brembo kann sich sehen lassen. Die blaue Lackierung "Legend Blue" und die Graphics nehmen historischer Yamaha-Rennmotorräder als Vorlage auf, alternativ wird sie auch in "Midnight Black" angeboten. Für die XSR 900 werden 10.899 Euro fällig.

(mfz)