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MIT Technology Review 5/23: Wie wir mehr Vielfalt in der Mobilität erreichen

Wie kann eine Mobilität aussehen, die nicht so autozentriert ist? Dieser Frage geht das neue Heft von MIT Technology Review nach.

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Inhaltsverzeichnis

Kaum ist die Pandemie vorbei, sind die Menschen wieder verstärkt unterwegs. Das Auto ist dabei der Dreh- und Angelpunkt der heutigen Mobilität. Doch CO2-Emissionen und verstopfte Straßen machen eine Diskussion über die Zukunft der Mobilität umso dringlicher.

Wie also kann eine Mobilität aussehen, die nicht so autozentriert ist? Mehr Geld für den öffentlichen Verkehr allein reicht jedenfalls nicht aus, sagen Verkehrsforscher – und fordern ein generelles Umdenken: ein radikaleres Personenbeförderungsgesetz, das die drei Silos Linienverkehr, Taxi und Mietwagen auflöst; Busse und Bahnen vor allem in Ballungsräumen, bedarfsgesteuerter Verkehr wie Rufbusse auf dem Land. So argumentiert TR-Redakteur Gregor Honsel in seiner Titelgeschichte, dass eine gerechte Verkehrswende weniger ein technisches als ein wirtschaftliches und politisches Problem ist.

Es gibt zwei unterschätzte Verkehrsmittel: Das Fahrrad, das laut Forscher Marco te Brömmelstroet nicht einfach nur ein Fortbewegungsmittel ist, sondern "für eine puristische, nahezu perfekte Sache steht: was den Ressourcenverbrauch, das Verhältnis von Energieeinsatz zu Entfernung und das Verhältnis von individuellem Nutzen zu gesellschaftlichen Kosten betrifft". Im Interview mit TR-Redakteurin Andrea Hoferichter erklärt te Brömmelstroet, warum die gängige Maxime, möglichst schnell von A nach B kommen zu wollen, in die Irre führt.

Zweites Fortbewegungsmittel: unsere Füße. Sie werden fast nur als "Brückentechnologie" zwischen Verkehrsmitteln genutzt. Dabei sind die eigenen Beine durchaus für mehr zu gebrauchen. Aber der Fußverkehr hat eine schwache Lobby. Ein veränderter Blickwinkel auf Lebensräume, so schreibt Autor Frank Puscher in seinem Text, könnte helfen, das Potenzial der Füße zu heben.

Taxi, E-Scooter, Leihrad oder schlicht ein Auto – um beliebige Verkehrsmittel zu buchen, gibt es Apps. Dabei produzieren die Nutzerinnen und Nutzer pausenlos Daten: Einstiegs- und Ausstiegsort, Zeit, Entfernungen, Wege, Umleitungen, Akkustände. Besonders sammelfreudig zeigt sich das Auto. "Ein modernes Auto erzeugt rund 25 Gigabyte Daten innerhalb von nur einer Stunde", berichtet der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Doch welchen Wert haben solche Einblicke in unser Leben? Und wem gehören die Daten überhaupt? Diesen Fragen geht der Autor Karsten Lemm in seinem Artikel "Unterwegs mit 25 GB/h" nach.

MIT Technology Review 5/2023

(lca)